Sunrise hat im dritten Quartal einen im Vergleich zum Vorjahresquartal 4,6 Prozent tieferen Umsatz und einen um 2 Prozent tieferen Betriebsgewinn erzielt, steigerte sich beim Reingewinn mit 39 Millionen Franken nach einem Verlusten in der Vorjahresperiode (vor allem wegen der Refinanzierung nach dem Börsengang) aber deutlich. Die im Vorfeld der Ergebnispräsentation von Analysten erwarteten Zahlen wurden übertroffen.

"Wir konnten die positive Dynamik bei Internet-Abos, beim Mobilfunk und beim TV beibehalten", sagt CEO Olaf Swantee im Video-Interview im Anschluss an die Präsentation der Q3-Zahlen. 

Doch von Euphorie bei den Aktionären kann aufgrund dieses Zahlenkranzes keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Aktie verliert am Mittwochmoren bis 4 Prozent. Dieser Abschlag hat wohl damit zu tun, dass es Sunrise nicht in allen Bereich gleich rund läuft. Wahrscheinlich nehmen Investoren auch Gewinne mit, nachdem die Aktie von Sunrise seit Anfang Mai zeitweise bis 20 Prozent gestiegen war.

Der Umsatz in den ersten neun Monaten war vor allem im Prepaid-Mobilfunk (-18,1 Prozent) und im Bereich Festnetz (-11,2 Prozent) rückläufig. Und Swantee gesteht: "Bei Prepaid, Roaming und Festnetz sind wir natürlich unter Druck."

Starkes Wachstum im TV-Bereich

Wachstum sieht der seit Mai 2016 amtierende Sunrise-CEO in den Bereichen Internet und TV. Sie werden von Sunrise zusammen ausgewiesen und konnten umsatzmässig in den ersten drei Quartalen um 8,6 Prozent zulegen. Aber auch die Entwicklung der Mobil-Abos sei sehr gut. Im dritten Quartal sind netto 19'600 Mobilfunk-Abokunden dazugestossen. Längerfristig erwartet Swantee auch grössere Marktchancen im Geschäftskunden-Bereich.

Im TV-Geschäft konnte Sunrise im abgelaufenen Quartal zwar 4700 Kunden dazugewinnen, doch ist der Marktanteil im Vergleich zur Konkurrenz noch immer sehr gering. "Im TV-Bereich haben wir noch nicht einen sehr grossen Marktanteil, aber mit einem Wachstum von 20 Prozent sind wir der schnellstwachsende Anbieter in der Schweiz", streicht Swantee den positiven Aspekt heraus.

Ob Swantee nach der Teilauslagerung der IT an Huawei noch weitere Outsourcing-Projekte plant und wie seine Zwischenbilanz als CEO seit Mai ausfällt, erläutert er im Video-Interview.

(AWP/cash)