Die Swiss Life hat im Geschäftsjahr 2012 einen Gewinn von 93 Millionen Franken erzielt nachdem im Vorjahr ein Plus von 606 Millionen Franken resultiert hat. Grund für den Rückgang ist eine happige Wertberichtigung des immateriellen Vermögenswerts der Finanzproduktetochter AWD um 578 Millionen Franken, die Swiss Life im letzten November vorgenommen hatte.

Mit diesem Abschreiber sollte aber die leidige Geschichte um den AWD-Goodwill vom Tisch sein: "Die Wahrscheinlichkeit für zusätzliche Abschreiber ist sehr klein", sagt Konzernchef Bruno Pfister im Video-Interview.

Das Zahlenset der Swiss Life überzeugt die Anleger. Der Aktienkurs steigt am Mittwoch gegen 8 Prozent. Der Betriebsgewinn belief sich vor Sonderkosten auf 993 Millionen Franken nach bereinigten 788 Mio im Jahr 2011. Das Geschäftsvolumen, bestehend aus Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltene Einlagen blieb mit 17,0 Mrd leicht unter Vorjahresniveau, wie die Swiss Life am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.

Das Eigenkapital stieg um 12% auf 10,3 Mrd und die Aktionäre sollen - wie angekündigt - erneut in den Genuss einer Dividende von 4,50 CHF je Aktie kommen. Die Solvabilitätsquote der Gruppe stieg von 213% auf 242%. Beim Swiss Solvency Test (SST) befindet sich Swiss Life basierend auf ihrem internen Modell im 'grünen Bereich'.

Stärker als erwartet

Mit den Kennzahlen zum Jahr 2012 hat die Swiss Life die Marktvorgaben übertroffen. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 49 Mio CHF, einem Betriebsgewinn vor Sonderkosten von 871 Mio und einem Eigenkapital von 9,85 Mrd gerechnet. Im November stellte das Management einen Gewinn im zweistelligen Millionenbereich, einen Betriebsgewinn von über 850 Mio CHF sowie eine Dividende von 4,50 CHF je Titel in Aussicht.

Swiss Life sei es gelungen, ihre Schlagkraft weiter zu erhöhen, wird CEO Bruno Pfister zitiert. "Dazu beigetragen haben ein hervorragendes Anlageergebnis und weitere operative Fortschritte." Die Anlageperformance steigerte die Swiss Life auf 8,5% nach zuvor 7,5%. Dabei resultierte eine Anlageergebnis von 5,7 Mrd CHF - das sind 1,5 Mrd mehr als im Vorjahr - und eine Nettoanlagerendite von 4,8% (3,8%).

Swiss Life verfüge über eine starke Ausgangsbasis, um die Marktstellung in den kommenden Jahren weiter auszubauen, so Pfister. An den am Investorentag kommunizierten mittelfristigen Zielen hält die Swiss Life fest. Der Konzern strebt die Reduktion der Kostenbasis um 130 bis 160 Mio CHF an. Damit verbunden seien Restrukturierungskosten von 80 bis 100 Mio. Die Eigenkapitalrendite soll um unrealisierte Kapitalgewinne bereinigt künftig zwischen 8 und 10% liegen. Im Jahr 2012 lag dieser Wert bei 8,6%.

 

Im Video-Interview nimmt Pfister Stellung zu Überhitzungstendenzen im Schweizer Immobilienmarkt und inwiefern die Swiss Life davon betroffen ist.

(AWP)