Schon Mitte Mai wartete Swiss Life mit einem erfreulichen Zwischenbericht auf. Nun legt der in Zürich beheimatete Lebensversicherungskonzern mit einem überzeugenden Zahlenkranz nach.

Sowohl beim Betriebsgewinn als auch beim Reingewinn werden die jeweiligen Analystenerwartungen übertroffen. Einzig bei den Eigenmitteln wurden die Folgen der rückläufigen Zinsen und des starken Frankens rückblickend unterschätzt. Das Eigenkapital fällt mehr als eine Milliarde Franken tiefer als erwartet aus.

Davon lassen sich die Anleger allerdings nicht abschrecken. An der Schweizer Börse SIX vollzieht die Aktie von Swiss Life zur Stunde einen Kurssprung von 2 Prozent auf ein Tageshoch von 238,40 Franken.

Die ersten Reaktionen aus der Analystengemeinde fallen allesamt positiv aus. Zum ersten Halbjahr könne der Lebensversicherungskonzern insgesamt gute Kennzahlen ausweisen, so schreibt der für die Zürcher Kantonalbank tätige Experte. Es gebe zwar keine Fortführung des bisherigen positiven Verbesserungstrends. Dennoch seien vor allem die Gewinnkennzahlen insgesamt etwas über den Erwartungen ausgefallen.

Operative Fortschritte werden gelobt

In Anbetracht der weiterhin guten Eigenmittelsituation und der anhaltend tiefen Aktienbewertung lautet das Anlageurteil bei der Zürcher Kantonalbank weiterhin "Übergewichten".

Auch der für Vontobel tätige Berufskollege empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 270 Franken zum Kauf. Er findet sichtlich Gefallen an den erzielten Fortschritten, insbesondere bei jenen auf der Kostenseite. Grundsätzlich sei das Ergebnis dank einem soliden Beitrag aus dem Schlüsselmarkt Frankreich sowie aus dem Kommissionsgeschäft über den Erwartungen ausgefallen.

Die rückläufige Eigenkapitalentwicklung führt der Analyst zum einen auf Bewertungskorrekturen sowie auf negative Verschiebungen im Währungsgefüge zurück.

Bei J. Safra Sarasin ist von einem "Halbjahresergebnis im Rahmen der Erwartungen" die Rede. Aufgrund historisch tiefer Zinsen und des starken Frankens wegen seien Rentabilität und Eigenmittel etwas schwächer als erwartet ausgefallen. Allerdings hätten sich die positiven Tendenzen der ersten drei Monate fortgesetzt.

Währungsrisiken klug abgesichert

In Anbetracht des schwierigen Währungs- und Zinsumfelds habe sich Swiss Life dennoch gut geschlagen. Auch bei J. Safra Sarasin wird die Aktie aufgrund ihrer tiefen Bewertung zum Kauf empfohlen.

Der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst findet sichtlich Gefallen am starken Investmentergebnis. Ausserdem habe der Lebensversicherungskonzern die Währungsrisiken klug abgesichert. Denn obschon der starke Franken die verdienten Prämien um 7 Prozent geschmälert habe, sei die Gewinnentwicklung nur mit 5 Prozent in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Analyst stuft die Aktie wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 260 Franken ein.