Der Rückversicherer Swiss Re hat im Geschäftsjahr 2013 einen Reingewinn von 4,4 Mrd USD erzielt nach 4,2 Mrd im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie stieg auf 12,97 USD nach zuvor 11,85, wie Swiss Re am Donnerstag mitteilt. Die Aktionäre dürfen sich wiederum auf eine grosszügige Gewinnausschüttung freuen. Der Verwaltungsrat schlägt an der kommenden Generalversammlung eine ordentlichen Dividende von 3,85 (VJ 3,50) CHF sowie eine Sonderdividende von 4,15 (4,00) CHF je Aktie zur Auszahlung vor, insgesamt erhöht Swiss Re die Ausschüttung auf 8,00 (7,50) CHF.

Group CEO Michel Liès bewertet das Ergebnis als ausgezeichnet. Massgeblich verantwortlich dafür seien die nachhaltig hohe Profitabilität von der Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung (P&C Reinsurance) sowie die sehr gute Performance von Corporate Solutions und Admin Re. Derweil musste Swiss Re im Lebengeschäft (Life & Health) die Rückstellungen im Australien-Geschäft erhöhen.

Vorbörslich wird ein 1,5 Prozent höherer Kurs der Swiss-Re-Aktie indiziert. 

Erwartungen übertroffen

Der Schaden-Kosten-Satz, also die Combined Ratio, auf Gruppenebene lag bei erneut tiefen und damit guten 85,3% nach 83,1% im Vorjahr. Bereinigt, also ohne die Auflösung von Rückstellungen für Geschäft aus früheren Jahren und unter Annahme eines "normalen" Schadenverlaufs, weist Swiss Re einen Wert von 94,6% aus. Im wichtigsten Bereich P&C Re liegt die Combined Ratio bei 83,3% (VJ 80,7%) und bereinigt bei 93,6%. Positiv hat sich hier auch eine einmalige Steuergutschrift von insgesamt 1 Mrd USD ausgewirkt.

Die Prämien und Gebühreneinnahmen der Gruppe erhöhten sich um 13% auf 28,8 Mrd USD. Im Zuge der Auflösung des Quotenrückversicherungsvertrags mit Berkshire Hathaway per Ende 2012 hat Swiss Re auch im Jahr 2013 weiteres Geschäft dazugewonnen.

Das Eigenkapital stand per Ende Jahr mit 33,0 Mrd USD um rund 1 Mrd über Vorjahr und die Eigenkapitalrendite erreichte 13,7 % nach 13,4% im Vorjahr. Auf den Kapitalanlagen erzielte Swiss Re eine Rendite von 3,6% (4,0%).

Der Rückversicherer hat mit den Kennzahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im Vorfeld hatten die Auguren im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Reingewinn von 4,02 Mrd USD, eine Combined Ratio P&C von 84,5% und verdiente Prämien im Umfang von 27,8 Mrd erwartet. Auch bei der Dividendenausschüttung wurden die Erwartungen von zumeist 7,50 CHF je Titel übertroffen. Die Schätzungen zum Eigenkapital lagen im Durchschnitt auf 32,0 Mrd.

Im Ausblick sieht sich Swiss Re mit den Finanzzielen für die Jahre 2011 bis 2015 weiterhin auf Kurs. "Ich bin davon überzeugt, dass wir für die Herausforderungen der kommenden Jahre gut positioniert sind", so Michel Liès. Ein Ziel ist es, die Rendite der 5-jährigen US-Staatsanleihen um 700 Basispunkte zu übertreffen. Zudem sollen der Gewinn je Aktie und das ökonomische Eigenkapital pro Aktie (plus Dividende) jährlich jeweils um rund 10% wachsen. Ein weiteres Ziel ist das Ausschütten einer nachhaltigen Dividende.

In der Januar-Runde zur Erneuerung von Rückversicherungsverträgen hat Swiss Re in einem Umfeld mit rückläufigen Tarifen vorsichtig agiert. In der wichtigsten und umfangreichsten Erneuerungsrunde des Jahres wurde das zu erneuernde Geschäftsvolumen um 6% reduziert und das risikoadjustiertes Preisniveau fiel um 3,6%.

David Cole neuer Finanzchef

Mit der Publikation des Jahresergebnisses gab der Rückversicherer auch seinen neuen Finanzchef bekannt. Per 1. März werde der gegenwärtige Group Chief Risk Officer (CRO) David Cole die Funktion übernehmen und damit die Nachfolge von George Quinn antreten, der bekanntlich zur Zurich Insurance wechseln wird.

David Cole arbeitet seit November 2010 bei der Swiss Re. Er verfüge über die relevante Erfahrung und notwendigen Fähigkeiten für die Funktion des Finanzchefs. So habe er als Group Chief Risk Officer in den letzten drei Jahre zudem Kompetenzen im aufsichtsrechtlichen Bereich erworben, welche für die Branche an Bedeutung gewinnen würden, lobt VRP Walter Kielholz gemäss Mitteilung.

Die Nachfolge für Cole als Group Chief Risk Officer werde zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung zudem Susan L. Wagner als neues Mitglied vor. Susan Wagner ist seit 2012 Mitglied des Verwaltungsrates von BlackRock. Davor war sie Vice Chairperson und Chief Operating Officer des Asset Managers. Sie habe BlackRock 1988 mitbegründet und sei federführend bei strategischen Initiativen wie dem Börsengang der Firma gewesen.

(AWP)