Der zurückgetretene Finma-Chef Patrick Raaflaub kehrt derweil im September an seine frühere Wirkungsstätte zurück.

Im ersten Quartal sank der Gewinn der Gruppe um 11% auf 1,23 Mrd USD. Dies sei immer noch ein "sehr gutes" Ergebnis, stellte der seit Anfang März als CFO amtierende David Cole am Mittwoch in einer Telefonkonferenz fest. Nachdem im Vorjahr grosse Naturkatastrophen komplett ausgeblieben waren, war in den ersten drei Monaten 2014 ein Schneesturm in Japan das einzig nennenswerte Ereignis.

Mit den Kapitalanlagen erwirtschaftete Swiss Re auf Jahresbasis eine Anlagerendite von 3,7%, was über dem Vorjahr (3,4%) liegt. Der Verkauf von Aktien im Umfang von 2,5 Mrd USD hat dazu geführt, dass im Quartal 234 (VJ 255) Mio an Kapitalgewinnen realisiert worden sind.

Profitable P&C-Sparte

Einmal mehr wusste der Kernbereich P&C Reinsurance zu überzeugen: Zwar stieg die Combined Ratio um 9,1 Prozentpunkte auf 78,8% und verschlechterte sich damit markant. Der Satz verblieb aber auf sehr tiefem Niveau, mit Werten von unter 100% lässt sich das Geschäft profitabel betreiben. Der NatCat-Einfluss lag im Quartal auf tiefen 0,9 Prozentpunkten. Im Rahmen eines durchschnittlichen Schadenverlaufs wird mit 8,9 Punkten mehr gerechnet. Die Auflösung von Reserven für Geschäfte aus früheren Jahren begünstigte den Satz mit 5,7 (VJ 8,2) Punkten.

Auch im globalen Versicherungsgeschäft mit Grossunternehmen (Corporate Solutions) verschlechterte sich die Combined Ratio, und zwar auf 95,2% von 87,6%. Dies sei den höheren von Menschenhand verursachten Schäden sowie der Reservenaufstockung für frühere Jahre zuzuschreiben, hiess es.

In der Leben- und Krankenrückversicherung (L+H Reinsurance) belastete dagegen ein Verlust aus Zinsabsicherungen im Umfang von 100 Mio USD das Ergebnis. Der Spartengewinn sank auf 51 Mio USD von 222 Mio. Bei der Stärkung des operativen Geschäfts habe man aber gute Fortschritte gemacht, so Cole. Die operative Marge von 9,6% soll bis Ende 2015 wieder zweistellig sein.

Breit abgestütztes Wachstum

Im Geschäftsvolumen setzt die Gruppe den Wachstumskurs fort und die Prämieneinnahmen kletterten um 11% auf 7,55 Mrd USD. Seit Swiss Re das vor Jahren an Berkshire Hathaway abgetretene Geschäft im Jahr 2012 wieder in die eigenen Bücher aufgenommen hat, steigt das Volumen stark an. Das P&C-Geschäftsvolumen wuchs um knapp 8% auf 3,81 Mrd, gar um 35% auf 830 Mio legte Corporate Solutions zu.

Im Lebengeschäft stiegen die Prämien- und Gebühreneinnahmen um 16% auf 2,67 Mrd USD. Man habe umfangreiches Neugeschäft zu profitablen Konditionen gezeichnet, dies insbesondere in Asien und Europa, hiess es.

Der Rückversicherungsmarkt sieht sich weiterhin mit sinkenden Preisen konfrontiert. Dennoch sei es in der April-Erneuerungsrunde gelungen, die Preise auf "attraktivem" Level zu halten, sagte der CEO. Das Volumen wurde um 14% gesteigert.

Mit Zielen auf Kurs

Mit dem Fünfjahresplan 2011-2015 sieht sich der Konzern auf Kurs: die Eigenkapitalrendite lag mit 14,9% weit über dem auf US-Staatsanleihen ausgerichteten Referenzwert (8,6%). Basierend auf einer soliden SST-Solvenzquote von 241% stehen dem Rückversicherer über 3 Mrd USD an Mitteln zur Verfügung, die für den Ausbau des Geschäfts eingesetzt werden könnten.

Derweil stösst der ehemalige Finanzmarktchef Patrick Raaflaub wieder zur Gruppe und übernimmt per Anfang September den Posten des Group Chief Risk Officers. Er war bereits früher für die Swiss Re tätig.

An der Börse bewegen sich die Swiss Re-Papiere im Rahmen des Marktes und gewinnen am Mittag 0,1% auf 77,05 CHF. Swiss Re hat mit den wichtigsten Kennzahlen besser als von Analysten erwartet abgeschnitten.

(AWP)