Die Swiss Re hat im Jahr 2015 einen Reingewinn in Höhe von 4,60 Milliarden Dollar erzielt. Damit übersteigt der Gewinn die 3,50 Milliarden aus dem Vorjahr, wie der Rückversicherer am Dienstag schreibt. Allerdings gilt zu bedenken, dass 2014 ergebnisbelastende Sonderfaktoren in der Life&Health-Sparte zu einem Verlust von 462 Millionen geführt hatten. Im vergangenen Jahr kehrte die Lebensparte mit 939 Millionen in die Gewinnzone zurück.

Das Marktumfeld in der Hauptsparte Sachrückversicherung (P&C Reinsurance) war im Berichtsjahr erneut von einer eher geringen Schadenlast aus Naturkatastrophen geprägt. Der P&C-Spartengewinn belief sich auf 2,98 Milliarden (VJ 3,56 Milliarden) während sich der Schaden-Kosten-Satz mit den Kosten für die Explosionen am Hafen in Tianjin um 2,3 Prozentpunkte auf 86,0 Prozent verschlechtert hat.

Im frühen Handel an der Schweizer Börse fällt die Aktie um 0,7 Prozent. Dies in einem insgesamt negativen Gesamtmarkt.

Wechselkurse belasten

Weiter weist die Swiss Re auf Gruppenebene verdiente Prämien im Umfang von 30,2 Milliarden Dollar nach zuvor 31,3 Milliarden aus. Der Rückgang sei auch ungünstigen Wechselkurseffekten geschuldet, so die Mitteilung. Währungsbereinigt wäre das Volumen um 4 Prozent gewachsen.

In der Bilanz nahm das Eigenkapital auf 32,4 Milliarden Dollar von 34,8 Milliarden ab und die Eigenkapitalrendite wird mit 13,7 Prozent ausgewiesen.

Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende im Umfang von 4,60 Franken je Aktie vor. Im Vorjahr hatte die Swiss Re eine ordentliche Dividende von 4,25 Franken plus eine Sonderdividende von 3,00 Franken bezahlt.

Gewinnprognose übertroffen

Wie angekündigt verzichtet der Konzern auf die Bezahlung von Sonderdividenden und kauft stattdessen eigene Aktien zur Gewinnverdichtung zurück. Im November lancierte die Swiss Re ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1 Milliarden Franken, welches noch bis Anfang März läuft. An der GV werde nun den Aktionären ein weiterer Aktienrückkauf wiederum im Umfang von 1,0 Milliarden Franken vorgeschlagen.

Mit den Kennzahlen hat die Swiss Re die Vorgaben der Analysten bis auf die Combined Ratio und das Eigenkapital übertroffen. Für den Reingewinn hatte sich im Vorfeld der Zahlenpublikation ein AWP-Konsens von 4,58 Milliarden Dollar errechnet. Die Erwartungen an die verdienten Prämien betrugen 30,1 Milliarden und an das Eigenkapital auf 33,6 Milliarden. Mit Blick auf die ordentliche Dividende hatten Analysten mit einer Ausschüttung in Höhe von 4,55 Franken gerechnet.

An den ab 2016 geltenden Finanzzielen hält die Swiss Re fest. Auf Gruppenebene wird über den Versicherungszyklus eine Eigenkapitalrendite angestrebt, welche die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um mindestens 700 Basispunkte übersteigt.

Nach Bereichen werden in der Einheit P&C Re und Corporate Solutions Renditen zwischen 10 und 15 Prozent erwartet. Im Life&Health-Teil soll die Rendite zwischen 10 und 12 Prozent zu liegen kommen und bei Life Capital in einer Bandbreite 6 und 8 Prozent. Gleichzeitig will die Gruppe das ökonomische Eigenkapital je Aktie weiterhin jährlich um 10 Prozent steigern.

Liès geht in den Ruhestand

Mit den Ergebnissen der Januar-Erneuerungsrunde zeigt sich der Rückversicherer zufrieden. Das Volumen des zu erneuernden Geschäfts nahm um 3 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar zu. Dabei sei die Preisqualität um 3 Prozentpunkte auf 102 Prozent zurückgegangen, hiess es.

An der operativen Spitze der Gruppe kommt es per 1. Juli 2016 zu einem Wechsel. Auf diesen Zeitpunkt übernimmt Christian Mumenthaler, bisheriger CEO Reinsurance, die Konzernleitung. Der amtierende CEO Michel M. Liès wird dann in den Ruhestand treten. Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz verdankt die Leistung des abtretenden Konzernchefs mit warmen Worten. Während seiner 35-jährigen Karriere bei Swiss Re habe er die Unternehmenswerte unermüdlich vertreten und eindrücklich vorgelebt. "Zugleich hat er wesentlich zum kontinuierlichen Erfolg von Swiss Re beigetragen", wird Kielholz zitiert.

Der designierte CEO Christian Mumenthaler ist 46 Jahre alt, Schweizer Staatsbürger und arbeitet seit 17 Jahren für Swiss Re. Seit 2011 amtet er als CEO der grössten Sparte Reinsurance. Der Verwaltungsrat zeigt sich in der Mitteilung erfreut, dass man einen internen NaFrankenolger gefunden hat, der einen reibungslosen Übergang ermöglicht, mit der Strategie der Gruppe vertraut ist und sie erfolgreich zu implementieren weiss.

(AWP)