Von wegen langweilig und unspektakulär: Zwar liegt der Zahlenkranz von Swisscom für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2014 beim Umsatz nur im Rahmen der Markterwartungen. Auf den Stufen EBITDA und den Aktionären anrechenbarer Reingewinn werden diese jedoch ziemlich deutlich übertroffen. Gerade genug, dass sich die Firmenverantwortlichen zu einer leichten Anhebung ihrer Zielgrösse für den diesjährigen EBITDA veranlasst sehen.

Nachdem die Aktie im frühen Handel bis auf 532 Franken geklettert war, verliert sie zur Stunde 0,1 Prozent auf 524 Franken. Marktbeobachter machen Sonderfaktoren für den Rückschlag verantwortlich, welche zum Übertreffen der Konsensschätzungen beigetragen hätten.

Ansonsten fallen die Rückmeldungen aus der Analystengemeinde allerdings mehrheitlich positiv aus.

Wie der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst schreibt, sind die Zahlen auf Stufe EBITDA klar oberhalb der Erwartungen ausgefallen. Neben einer guten Geschäftsentwicklung bei der italienischen Tochter Fastweb macht er auch das besser als erwartete Wachstum für die ganze Swisscom für die positive Überraschung verantwortlich. Darüber hinaus hätten positive Einmaleffekte, die Bündelangebote sowie Kostensenkungen bei Fastweb zum guten Ergebnis beigetragen.

Auch der Ausblick sei auf Stufe EBITDA leicht erhöht worden. Der Analyst beurteilt die Faktenlage insgesamt als positiv und hält an seiner "Übergewichten" lautenden Kaufempfehlung für die Aktie fest.

Dividendenerhöhung zu einem späteren Zeitpunkt

Ähnlich positiv liest sich der Kommentar seines für Vontobel tätigen Berufskollegen. Dieser bezeichnet das Ergebnis auf das zweite Quartal bezogen als solide. Das Unternehmen sei erneut gewachsen und habe weitere Margenverbesserungen erzielt. Dabei habe es vom anhaltenden Erfolg mit den Bündel-Angeboten sowie von Marktanteilsgewinnen im Bereich IT-Services profitiert.

Die im Vergleich zur europäischen Konkurrenz höhere Qualität rechtfertige einen umfassenden Bewertungsaufschlag der Swisscom-Aktie. Spätestens wenn der derzeit hohe Investitionsbedarf nachlasse, winke den Aktionären eine höhere Ausschüttung, so der Analyst. Dennoch hält er vorerst am "Hold" lautenden Anlageurteil sowie am Kursziel von 544 Franken fest.

Im Kommentar von Nomura wird vor allem die starke EBITDA-Entwicklung während des zweiten Quartals positiv hervorgehoben. Bisher mache sich der Eintritt der Cablecom in den Mobilfunkmarkt nicht bemerkbar. Dasselbe gelte für den intensiveren Wettbewerb seitens des Rivalen Sunrise. Der verantwortliche Analyst rechnet mit einer weiteren Bewertungsausweitung zur Konkurrenz und empfiehlt die Aktie deshalb mit einem Kursziel von 600 Franken zum Kauf.

Etwas zurückhaltender gibt sich der Berufskollege von J. Safra Sarasin. Er bezeichnet den Zahlenkranz zwar als solide, gleichzeitig aber nur als im Rahmen der Erwartungen liegend. Im Mobilfunkgeschäft seien im zweiten Quartal mehr Neuabonnenten gewonnen worden als in den ersten drei Monaten, was positiv zu werten sei. Vom neuen Jahresziel für den EBITDA sei ein Wachstum von 2 Prozent im zweiten Halbjahr abzuleiten. Aufgrund der bereits stolzen Bewertung stuft der Analyst die Aktie wie bis anhin mit "Neutral" ein.