Swisscom erzielte 2013 einen Nettoumsatz von 11,43 Mrd CHF. Dies entspricht einem Plus von 0,4%, wie der Telekomkonzern am Donnerstag mitteilte. Der EBITDA sank um 3,9% auf 4,30 Mrd CHF. Der EBIT reduzierte sich um 10,6% auf 2,26 Mrd CHF, und der Reingewinn nahm um 6,6% auf 1,7 Mrd CHF ab.

Mit diesen Zahlen hat das Unternehmen die Markterwartungen und die eigenen Prognosen getroffen. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit einem durchschnittlichen Umsatz von 11,46 Mrd CHF, einem EBITDA von 4,30 Mrd CHF und einem EBIT von 2,29 Mrd CHF gerechnet. Das Management um den neuen CEO Urs Schaeppi hatte im letzten November bekräftigt, einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres sowie einen EBITDA von mindestens 4,25 Mrd CHF erreichen zu wollen.

"Unser Geschäft im Jahr 2013 verlief solide, trotz harter Konkurrenz konnten wir unsere Marktposition festigen", lässt sich CEO Schaeppi in der Mitteilung zitieren. Bereinigt nahm der Umsatz um 0,8% ab. Hauptgrund sei die Preiserosion im Schweizer Markt. In der Mitteilung wird diese auf rund 350 Mio CHF und beim Roaming auf rund 210 Mio CHF beziffert. "Die Reduktion um insgesamt 560 Mio CHF konnte durch das Kunden- und Mengenwachstum in Höhe von rund 480 Mio CHF mehrheitlich kompensiert werden", so die Mitteilung weiter.

Preisdruck drückt den Gewinn

Zugelegt hat Swisscom in der Schweiz im TV-Bereich. Die Anzahl TV-Anschlüsse stieg um 26,4% auf 1 Mio. Auch die Anzahl Mobilfunkanschlüsse stieg um 3,1% auf 6,4 Mio. Zudem halte der Trend zu gebündelten Angeboten und Pauschaltarifen an. 1,7 Mio Kunden nutzen laut der Mitteilung im Mobilfunkbereich die Pauschalangebote (Infinity). Das sei die Hälfte aller privaten Abokunden. Gewachsen ist auch die Tochter Swisscom IT Services. Der Auftragseingang sei um 53% auf den Rekordwert von 786 Mio CHF gestiegen.

Die italienische Tochter Fastweb erwirtschaftete zwar einen um 16 Mio EUR tieferen Nettoumsatz von 1,60 Mrd EUR. Unter dem Strich resultierte "trotz hohem Konkurrenz- und Preisdruck" ein Segmentsergebnis von 505 Mio EUR (+1%). "Fastweb wächst schneller als der Breitbandmarkt in Italien", teilt Swisscom mit: Die Kundenbasis sei innert Jahresfrist um 175'000 oder 9,9% auf 1,94 Mio gestiegen.

Den Rückgang des EBITDA auf Konzernstufe begründet das Unternehmen mit dem Umsatzrückgang im Schweizer Kerngeschäft. Zudem seien die Kosten für den Netzunterhalt und die Informatik gestiegen. Auf Stufe Reingewinn hätten sich neben dem tieferen EBITDA die um 94 Mio CHF höheren Abschreibungen ausgewirkt. Diese seien die Folge der höheren Investitionen. 2013 investierte Swisscom 2,40 Mrd CHF (+10,5%), davon 1,69 Mrd (+3,2%) in der Schweiz.

Wechsel im VR

Der Generalversammlung wird eine unveränderte Dividende pro Aktie von 22 CHF vorgeschlagen. Der damalige CEO Carsten Schloter hatte vor einem Jahr eine solche Dividende in Aussicht gestellt, falls die Ziele erreicht würden.

Im Verwaltungsrat von Swisscom kommt es zu einem Wechsel: Zur Neuwahl vorgeschlagen wird der 55-jährige Telekomexperte Frank Esser. Er soll Richard Roy ersetzen, der das Gremium nach elf Amtsjahrenein wie angekündigt verlässt. An der Generalversammlung sollen zudem die Statuten wegen der Minder-Initiative angepasst werden - mit einer Abstimmung zur Genehmigung der Vergütungen für den VR und die Geschäftsleitung im Voraus sowie einer Konsultativabstimmung des Vergütungsberichts im Nachhinein. "Es ist dabei vorgesehen, die Vergütungselemente bei vergleichbarer Gesamtgestaltung der Löhne der Konzernleitungsmitglieder geringfügig anzupassen", heisst es in der Mitteilung.

2014 moderates Wachstum erwartet

Im laufenden Jahre erwartet die Swisscom ein moderates Wachstum von Umsatz und Betriebsergebnis (EBITDA). Die Zielmarke setzt das Management für den Umsatz bei 11,5 Mrd CHF und für den EBITDA bei 4,35 Mrd CHF fest. Die Margenerosion soll somit gestoppt werden. Für Swisscom ohne Fastweb wird mit einem Umsatz von rund 9,45 Mrd und einem EBITDA von rund 3,7 Mrd gerechnet.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung werde getrieben durch eine leichte Zunahme der Service-Umsätze. Im Bereich der Geschäftskunden dürfte sich die Stagnation aufgrund der anhaltenden Preiserosion fortsetzen. Darüber hinaus tragen die 2013 erworbenen Unternehmen rund 80 Mio zum Wachstum bei, schreibt der Konzern im Geschäftsbericht.

Auch 2014 Jahr plant die Swisscom wiederum hohe Investitionen insbesondere in den Ausbau der Netzinfrastruktur. Insgesamt sollen 2,4 Mrd investiert werden, davon 1,75 Mrd in der Schweiz.

Für Fastweb rechnet der Konzern 2014 mit einem Umsatz von rund 1,65 Mrd EUR und einem EBITDA von mindestens 0,5 Mrd EUR.

Bei Erreichen der Ziele soll der Generalversammlung 2015 für das Geschäftsjahr 2014 erneut eine Dividende von 22 CHF pro Aktie vorgeschlagen werden, kündigt der Konzern wie im Vorjahr bereits frühzeitig an.

(AWP)