Wegen der Coronapandemie und einem Verkaufsrückgang in China ist das Wachstum des Smartphone-Marktes zurückgeworfen worden. Das Segment dürfte im Gesamtjahr zwar um 7,6 Prozent wachsen, hinter dieser Zahl steckt aber auch eine gedrosselte Prognose für das laufende Quartal der Credit Suisse (CS). Statt wie zunächst angenommen werden zwischen Anfang Juli und Ende September nicht 353 Millionen Einheiten verkauft worden sein, sondern nur 338 Millionen. 

Mit einer Überwindung der Pandemie und dank 5G soll sich das Geschäft aber erholen. Der neueste Mobilfunkstandard, der die Datenübermittlung beschleunigt, findet sich in einer schnell wachsenden Zahl von Geräten. Smartphones sind aber nur der Anfang der Entwicklung, weil die Technologie weit darüber hinaus angewandt werden kann. 

Laut der CS-Schätzung wird der Gebrauch von 5G-fähigen Smartphones dieses Jahr gemessen an 2020 auf 255 Millionen Stück fast verdoppeln. 2023 würden bereits 900 Millionen Smartphones 5G aufweisen. 

Für Investoren liegt da einiges drin.  "5G lässt sich am besten mit der Halbleiterindustrie spielen", sagte Manish Nigam, Chefanalyst für Technologie bei der CS in Asien, dem US-Sender CNBC. Zum einen würden die Hersteller und Entwickler stark vom 5G-Wachstum profitieren, um anderen erlaube ihnen der derzeitige Lieferengpass für Chips gewisse Preiserhöhungen. 

Die Top-Namen der CS-Investmentbank: 

Taiwan Semiconductor (TSMC): Die grösste Chip-"Giesserei" der Welt aus Taiwan macht zwischen 40 und 50 Prozent des Chip-Umsatzes mit Smartphone-Kunden. Die Durchsetzbarkeit von Preiserhöhungen durch TSMC stuft die CS als hoch ein. Die CS hat das Kursziel unter der Erwartung von stetigem Wachstum auf 700 TWD angehoben. Dies bedeutet ein Upside von 13 Prozent. 

ASE Group: Der ebenfalls taiwanesische Montage- und Testfertigungsdienstleister für Chips erwartet im zweiten Halbjahr 2021 starkes Wachstum. Das CS-Preisziel von 142 TWD bedeutet knapp 19 Prozent Kurspotential. 

Mediatek: Der Chip-Designer und Konkurrent des Marktgiganten Qualcomm, auch er aus dem Inselstaat Taiwan, arbeitet sich bei den höherpreisigen Smartphones empor. Das CS-Kursziel bei 1250 Taiwan suggeriert ein Upside von 37 Prozent. 

VPEC: Der vierte Taiwan-Konzern, den die CS hervorhebt, habe eine ausbalanciertere Kundenbasis als die Mitbewerber. Neben Smartphones könne VPEC bei 5G auch vom Siegeszug des Elektroautos und der Entwicklung autonom fahrender Autos profitieren. Die Aktie hat laut CS 32 Prozent Potential. 

Sunny Optical: Aller gegenwärtiger Wirren zum Trotz empfiehlt die CS auch zwei China-Aktien. Sunny Optical liefert den Smartphoneherstellern Kameramodule und dürfte damit von einer 5G-befeuerten Erholung profitieren. Die Kurschancen beurteilt die CS derzeit mit 14,5 Prozent. 

Luxshare: Der chinesische Spezialist für Interkonnektivität und Apple-Zulieferer befindet sich laut der CS in einer sehr guten Position, was Wachstumschancen betrifft. Luxshare sei Haupt-Nutzniesser der Wireless-Strategie von Apple. Die CS sieht bei einem Kursziel von 50,60 Yuan ein Potential von 40 Prozent. 

(cash)