Wer genau ist Arundel und was macht diese Firma eigentlich? Auch versierte Börsianerinnen und Börsianer kennen den Namen vielleicht nur, weil er regelmässig auf Kurstableaus auftaucht. Die Antwort ist: Es ist eine Anlagegesellschaft, die vier Büroliegenschaften in der ostdeutschen Stadt Leipzig besitzt, die an den Freistaat Sachsen, also das Bundesland, vermietet sind. Dazu kommt ein Gebäude am St. James's Square im Zentrum von London. Früher hiess das Unternehmen USI Group, und es bietet auch Beraterdienstleistungen und Investmentbanking mit einem Augenmerk auf Privatmärkten an.

Das Unternehmen hat 2019 nach Angaben vom letzten April profitabel gearbeitet, nach einem 2018 im geschäftlichen Minus. Warum der Kurs diese Woche um drei Viertel zugelegt hat - was Arundel zur Wochen-Top-Aktie macht - ist nicht so klar ergründbar. Neuigkeiten über die Firma sind auf offizellen Kanälen keine verbreitet worden. Analysen, Kursziele und Ratings für solche Aktien sind rar beziehungsweise in diesem Fall, nicht-existent. 

Ein cash-Leser weist im cash-Forum darauf hin, dass Arundel sehr volatil sei,  über geringes Volumen im Handel verfüge und auch eine grosse Differenz zwischen Geld- und Briefkurs aufweise. Das ändert zunächst nichts daran, dass die jetzt zu 4 Franken gehandelte Aktie innert vier Wochen fast 130 Prozent an Wert zugelegt hat. Arundel ähnelt damit sehr einigen anderen, kleinen und wenig bekannten Gesellschaften, die derzeit hohe Kursgewinne (und -verluste) an den Börsen erleben. Möglich ist, dass Privatanleger ohne grössere Kenntnisse des Unternehmens die Aktie pushen. 

Wie volatil solche Situationen sind, zeigen auch die beiden Wochenverlierer im SPI, Achiko (-15 Prozent) und die Perfect Holding (-15,5 Prozent). In den letzten Wochen waren diese auch schon einmal die Wochengewinner: Die aus Indonesien stammende Achiko arbeitet nach eigenen Angaben an einer Corona-Testtechnologie. Die Perfect Holding, um die sich Verkaufsgerüchte rankten, ist in Vermieten und Handeln von Privatjets tätig. 

Der Kursgewinn bei Cassiopea (+22,5 Prozent) hat da schon mehr Hand und Fuss. Das Unternehmen aus der Hautforschung ist eine Tochter des Biotechunternehmens Cosmo (Anteil 45 Prozent). Geholfen hat Cassiopea, dass das Mittel gegen "Bibeli" im Gesicht, Winlevi, von der mächtigen US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung erhalten hat.

Die Cassiopea-Aktie hat sich seit dem März-Knick relativ kontinuierlich nach oben bewegt. Seit Jahresanfang ist die Aktie um ein Drittel im Plus. Die Dermatologen von Cassiopea arbeiten auch an einem weigeren Akne-Medikament und Mitteln gegen Haarausfall und Genitalwarzen.

Von (relativ) guten News profitiert der Flughafen Zürich (+10,2 Prozent), der zwar von einem historischen Passagierrückgang getroffen ist, der aber auch eine wieder anziehende Reisetätigkeit erfäht. Der grösste Schweizer Airport will die Krise dank seiner starken Bilanz aus eigener Kraft durchstehen. Stadler Rail (+8,9 Prozent) lieferte zwar keine sehr guten Zahlen ab, erhielt aber einen Tram-Grossauftrag aus Deutschland. Bei der Internet-of-Things-Aktie U-Blox (-9,1 Prozent), einst ein Börsenliebling, schlugen hingegen der Halbjahresverlust und negative Analystenkommentare ins Kontor. 

Bei den Blue-Chips ist die Lage beim Ende Bilanzsaison etwas uneinheitlich. Relativ starke Kurszuwächse gibt es bei den Finanzaktien UBS (+2,4 Prozent), Swiss Life (+1,9 Prozent), Zurich (+1,9 Prozent) und Swiss Re (+1,5 Prozent) zu verzeichnen. Das sind allerdings Aktien, die insgesamt dieses Jahr nicht an der Spitze performten. Swiss Re mit einem Kursrückgang von etwa einem Drittel ist gar SMI-Schlusslicht. 

Die Alcon-Aktie (-3,2 Prozent), die am schlechtesten performende Aktie der Woche, zeigt einmal mehr ihr volatiles Selbst. Die Ex-Novartis-Tochter verpasste in der Vorwoche die Gewinnerwartungen zum zweiten Quartal und wird weiter an ihrem Turnaround arbeiten müssen. Mit mehr Abstand betrachtet kann es um eine Aktie aber schlimmer stehen: Mit einer Jahres-Kursbilanz von -5,4 Prozent ist Alcon im SMI derzeit auf Rang 9 - also im Mittelfeld. Banken, Versicherer und Uhrenhersteller performen year-to-date deutlich schlechter.  

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