Am Montag notiert die Transocean-Aktie knapp im Minus. Doch bereits in den kommenden Tagen könnte der Ttiel ins Zentrum von Spekulationen rund um die zivilrechtlichen Klagen rücken, die wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in den USA noch immer hängig sind. Kreisen zufolge soll der mit dem Verfahren betraute Richter dem Vergleich im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar zustimmen. Anfang Februar sagte Transocean-CEO Steven Newman, dass die erste Phase der noch ausstehenden Verfahren am 25. Februar beginnen werde.

Mit einem solchen Beschluss würde bei dem im zugerischen Steinhausen niedergelassenen Ölservice-Unternehmen ein bedeutender Unsicherheitsfaktor wegfallen. Für zusätzliche Kursfantasie sorgt US-Milliardär Carl I. Icahn. Der berüchtigte Investor ist  in den letzten vier Wochen mit einer Beteiligung von über 5 Prozent zum Grossaktionär aufgestiegen.

Grossaktionär vor Beteiligungsausbau?

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Icahn an der nächsten Generalversammlung eine Dividende von mindestens 4 Dollar pro Aktie fordern wird. 2012 zahlte Transocean eine Gewinnausschüttung von 3,16 Dollar je Aktie aus. Zudem kündigte Icahn an, Einfluss auf auf die Unternehmensstrategie zu nehmen und Verwaltungsräte vorzuschlagen, die von Aktionärsseite her nominiert werden. Der 77-jährige Amerikaner gilt als knallharter Sanierer und ist bekannt für seine aktionärsfreundliche Durchsetzungskraft auf Management-Stufe.

Diese Aussagen deuten darauf hin, dass Grossaktionär Icahn seine Beteiligung weiter ausbauen wird, um noch mehr Einfluss aufs Management zu nehmen. Zusammen mit dem nahenden Vergleich geben diese Aussichten der Transocean-Aktie, die 2013 mit einem Plus von über 27 Prozent der beste Titel im SMI ist, weiteres Kurspotenzial.

Der Zwischenfall im Golf von Mexiko hatte sich im April 2010 ereignet, als die Bohrplattform "Deepwater Horizon" explodierte und die schwerste Ölkatastrophe in der Geschichte der USA auslöste. Elf Arbeiter kamen ums Leben und während fast 90 Tagen floss unkontrolliert Öl ins Meer, weil das Leck nicht gestopft werden konnte. Die Ölpest hinterliess enorme Schäden in der Natur sowie für die Fischerei und den Tourismus.