Für Schmolz + Bickenbach waren die letzten Jahre keine einfachen. Der intensive Wettbewerb hinterliess tiefe Spuren in der Geschäftsentwicklung des Edelstahlherstellers. Und auch der Leistungsausweis der Firmenverantwortlichen ist in Analystenkreisen nicht unumstritten.

Die aus den Familienaktionären und Renova zusammengesetzte Aktionärsgruppe verspricht dem nun allerdings Abhilfe. Denn kommen die Beteiligungsgesellschaft des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg und seine Verbündeten bei Schmolz + Bickenbach an die Macht, soll Edwin Eichler in das Amt des Verwaltungsratspräsidenten gewählt werden.

Eichler ist kein unbeschriebenes Blatt, war er im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp bis Ende letzten Jahres doch für das Stahlgeschäft verantwortlich. Nicht zuletzt deshalb gilt Eichler als profunder Branchenkenner und als ein Erfolgsgarant, der Schmolz + Bickenbach auf Kurs bringen kann.

Die kreditgebenden Banken schöpfen Mut

«Der Platow Brief» schreibt in seiner jüngsten Ausgabe, dass bei Schmolz + Bickenbach noch keine spektakulären Veränderungen geplant seien. Sollte Eichler gewählt werden, werde dieser seinen Fokus zunächst auf das Umlaufvermögen, die IT-Infrastruktur sowie auf die Prozesse richten, um die Kosten zu senken. Da die deutschen Werke produktspezifisch aufgestellt sind, sei hier eine Zusammenlegung nicht ohne weiteres möglich.

Und dem Hintergrund des zukünftigen Verwaltungsratspräsidenten zum Trotz sei derzeit auch eine Akquisition von Teilen des Stahlgeschäfts von ThyssenKrupp kein Thema. Vielmehr soll Schmolz + Bickenbach nach dem Verlust für das erste Halbjahr finanziell gestärkt werden.

Dabei kristallisiere sich heraus, dass einige Banken jetzt wieder Vertrauen in das Unternehmen geschöpft hätten und ihren Kreditanteil sogar erhöhen möchten, so ist im Kommentar weiter zu lesen.