In den letzten Tagen stieg der Kurs der Swiss-Life-Aktie auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten. Und das aus gutem Grund, wie das am frühen Dienstagmorgen veröffentlichte Ergebnis für 2018 belegt. Denn der traditionsreiche Lebensversicherungskonzern aus Zürich übertrifft die Analystenerwartungen beim operativen Gewinn zwar nur leicht, auf den Stufen Vorsteuergewinn und Reingewinn dafür umso deutlicher.

Der eigentliche Lichtblick - so ist man sich in Expertenkreisen einig - ist allerdings die Erhöhung der Jahresdividende um gut 20 Prozent auf 16,50 Franken je Aktie. Das liegt selbst über den optimistischsten Annahmen der Analysten von 16 Franken.

Dennoch gibt die Swiss-Life-Aktie an der Schweizer Börse SIX die Kursgewinne teilweise preis. Wurden kurz nach Handelsbeginn noch Kurse von bis zu 431,50 Franken bezahlt, avanciert der Titel zur Stunde noch um 0,5 Prozent höher bei 426 Franken. Bei 431,50 Franken notierte die Aktie auf dem höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten.

Anhaltend starkes Tagesgeschäft

Wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar schreibt, weist der Lebensversicherungskonzern für das vergangene Geschäftsjahr vorteilhafte Kennzahlen aus, die von weiteren operativen Verbesserungen getragen sind und die Erwartungen insgesamt erfüllen. Im Ergebnis zeige sich auch ein weiterer positiver Restrukturierungsverlauf, der sich in den kommenden Perionden fortsetzen sollte, so der Autor weiter. Positiv werden zudem das Anlageergebnis sowie die grosszügiger Dividende hervorgehoben. Die Aktie wird vom ZKB-Analysten deshalb wie bis anhin mit "Übergewichten" zum Kauf empfohlen.

Sein Berufskollege bei Kepler Cheuvreux findet hingegen sichtlich Gefallen am anhaltend starken Tagesgeschäft. Das gilt insbesondere für den Heimmarkt Schweiz sowie für das Kommissionsgeschäft. Der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst stuft die Aktie wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 430 Franken ein.

Bei der UBS Investmentbank ist hingegen von einem "im Rahmen der Erwartungen" liegenden Jahresergebnis die Rede. Dennoch begrüsst auch die grösste Schweizer Bank das anhaltend starke Momentum bei den Kommissionserträgen. Das Anlageurteil für die Aktie lautet "Buy", das 12-Monats-Kursziel weiterhin 445 Franken.

Luft nach oben bei der Dividende

Für Gesprächsstoff sorgt aber vor allem die Dividende. Dass sich bei Swiss Life trotz einer im Jahresvergleich um gut 20 Prozent höheren Ausschüttung von 16,50 Franken "nur" eine Rendite von 3,9 Prozent errechnet, dürfte vor allem mit der starken Kursentwicklung der vergangenen zwei Jahre zu tun haben. Denn seit Ende Februar 2017 ging es für die Aktie des Lebensversicherungskonzerns um fast 35 Prozent nach oben.

Andere Schweizer Versicherungsaktien weisen hingegen noch immer eine höhere und deshalb attraktivere Rendite auf. Die Aktie der Zurich Insurance Group bringt es auf 5,8 Prozent, jene von Swiss Re immerhin noch auf 5,7 Prozent.

Anders als die beiden genannten Unternehmen schüttet Swiss Life rund 50 Prozent des Jahresgewinns den Aktionären aus. Das liegt zwar am oberen Ende der firmeneigenen Zielbandbreite von 30 bis 50 Prozent, gleichzeitig aber unter den Ausschüttungsquoten anderer Versicherungsunternehmen (Zurich Insurance: 75 Prozent, Swiss Re: über 100 Prozent). Damit besteht bei Swiss Life noch Luft nach oben. Die Aktionäre dürfen hoffen.