Die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Wahl von Donald Trump als neuen amerikanischen Präsidenten waren nervös, auch wenn viele Beobachter mit heftigeren Ausschlägen gerechnet hatten. Dennoch hält die Unsicherheit über den zukünftigen geo- und wirtschaftspolitischen Kurs der USA an.

Das führt laut dem Hypotheken-Broker und Finanzberatungsunternehmen Moneypark dazu, dass Schweizer Wohnungs- und Häuserpreise weiter steigen und die Hypothekenzinsen tief bleiben werden.

Donald Trumps protektionistische Wahlversprechen dürften die Nachfrage nach sogenannt sicheren Häfen anhalten lassen. Dazu zählen neben Gold und soliden Währungen wie dem Schweizer Franken eben auch Immobilien, wie sich Stefan Heitmann, CEO und Gründer von Moneypark, in einer Mitteilung am Donnerstagmorgen zitieren lässt.

Immobilienpreise stagnieren allmählich

Moneypark geht davon aus, dass sich Anleger nun noch stärker ihren Heimatmärkten zuwenden werden. "Schweizer Immobilieneigentümer können sich wohl weiterhin über eine positive Preisentwicklung freuen", so CEO Heitmann. In den letzten Monaten sind die Preise für Schweizer Wohneigentum etwas ins Stocken geraten, im Oktober aber wieder angestiegen.

Dabei fällt die unterschiedlich Entwicklung bei Wohnungen und Häusern auf: Eigentumswohnungen sind im laufenden Jahr um rund 5 Prozent teurer geworden, während bei Einfamilienhäusern die Preisentwicklung praktisch flach verlief. Das geht aus dem Swiss Real Estate Offer Index hervor. Dieser wird vom Onlineportal Immoscout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben.

Geht es nach Moneypark werden die US-Wahlen auch Folgen für die Hypothekenzinsen haben. Am gestrigen Mittwoch sei eine hohe Volatilität bei den Swap-Zinssätzen zu registrieren gewesen. Damit sichern sich Banken gegenseitig gegen Zinsrisiken ab. Auch die Nervosität an den Aktienmärkten nahm stark zu. Der VSMI, Barometer für die Volatilität an der Schweizer Börse, kletterte auf den höchsten Stand seit knapp einem halben Jahr.

Nationalbank kann sich nicht entziehen

Hält diese Verunsicherung an, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die amerikanische Zentralbank Fed in diesem Jahr keine weitere Zinserhöhung durchführt. Diese Meinung ist auch in zahlreichen Analysen von Banken und anderen Finanzmarktbeobachtern zu lesen.

Dem könnte sich auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht entziehen. "Wir gehen entsprechend davon aus, dass die SNB die Leitzinsen nun noch länger im negativen Bereich halten muss", schreibt Moneypark-CEO Heitmann. In der Folge dürften die Schweizer Hypothekarzinsen auf viele Monate, wenn nicht Jahre, mit Volatilität auf extrem tiefem Niveau verharren.

Eine durchschnittliche Schweizer Festhypothek kostet derzeit rund 1,4 Prozent, wie aus Angaben von Vermögenspartner hervorgeht. Dasselbe Produkt kostete vor sechs Monaten noch 1,5 und vor einem Jahr 1,77 Prozent.