Am späten Vormittag mussten für einen Dollar bis zu 3,60 Lira gezahlt werden und damit so viel wie noch nie. Marktbeobachter erklären die Kursschwäche zum Jahreswechsel mit dem jüngsten Terroranschlag in Istanbul und einer unerwartet starken Inflation im Dezember.

Am Devisenmarkt warten die Anleger mittlerweile auf Signale der türkischen Notenbank. Es stelle sich die Frage, ob die Währungshüter die Teuerung als eine ernste Bedrohung ansehen, sagte Devisenexperte Henrik Gullberg von der Nomura-Bank. Im Dezember war die Inflation auf 8,53 Prozent gestiegen, nach 7,00 Prozent im November.

Experte Gullberg wollte nicht ausschliessen, dass der Kurs der Lira in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter nachgeben könnte. Nach seiner Einschätzung könnte die Währung so weit an Wert verlieren, dass für einen Dollar bis zu 4,00 Lira gezahlt werden müssen.

Neben der hohen Inflation sorgen immer neue Terroranschläge für Druck auf die türkische Währung. Zuletzt hatte sich zum Jahreswechsel ein Terroranschlag in einem Nachtclub im Zentrum von Istanbul mit zahlreichen Toten ereignet.

(AWP)