Der Konzerngewinn für das zweite Quartal belief sich auf 792 Millionen Franken. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von etwa 750 Millionen Franken gerechnet. Im ersten Quartal dieses Jahres erreichte die UBS noch einen Reingewinn von 1,05 Milliarden Franken, im Vorjahreszeitraum 690 Millionen Franken.

Eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft Bochum kostet die UBS allerdings rund 300 Millionen Euro und belastete das Ergebnis im zweiten Quartal. Es ist die höchste Strafe, die ein Schweizer Geldhaus jemals in Deutschland bezahlt hat (siehe separaten Artikel).

Die UBS-Aktie steigt im frühen Handel am Dienstag in Zürich erst um über 1 Prozent, fällt dann aber mit über 2 Prozent ins Minus. Die Aktie liegt beim gegenwärtigen Kurs von 16,30 Franken etwas unter dem Stand vom Jahresende 2013. Mitte Januar hatte das Papier noch mit über 19,60 Franken notiert.

Wealth Management mit Gewinnrückgang

Die UBS hatte unter Verwaltungsratspräsident Axel Weber und CEO Sergio Ermotti vor fast zwei Jahren beschlossen, grosse Teile des riskanten Investmentbankings zu beenden, besonders den kapitalzehrenden Anleihehandel.

Ein Treiber des UBS-Geschäfts im zweiten Quartal war denn auch erneut das Geschäft mit Reichen und Superreichen, in dem die UBS Weltmarktführer ist. Der Vorsteuergewinn beim Wealth Management betrug allerdings bloss 393 Millionen Franken statt der erwarteten rund 650 Millionen Franken, da für fast 300 Millionen Franken Rückstellungen für Rechtsfälle und Regulierungen vorgenommen wurden.

Die Neugeldzuflüsse im zweiten Quartal lagen bei beachtlichen 10,7 Milliarden Franken. Wie andere Banken bekommt indes auch die UBS zu spüren, dass die Kunden angesichts des unsicheren Umfeldes weniger handeln und damit auch weniger Gebühren zahlen. Bereits die Credit Suisse hatte in der Vorwoche mit einer rückläufigen Bruttomarge enttäuscht. Weil viele Kunden derzeit auf Börsengeschäfte verzichten, sinken die Erträge der Banken.

Während die Netto-Neugelder aus der Region Asien-Pazifik auf 8,9 Milliarden Franken nach 5 Milliarden Franken im Vorquartal anstiegen, hatten die Vermögen in den Regionen Schweiz und Schwellenländer eine rückläufige Wachstumsrate. Im Bereich Wealth Management Americas (WMA) der UBS fand zudem ein Neugeldabfluss von 2,5 Milliarden Dollar statt.

Die UBS-Investmentbank erzielte einen Vorsteuergewinn von 563 Millionen Franken. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von rund 490 Millionen Franken gerechnet. Damit steigerte sich die Bank gegenüber dem Vorquartal um 36 Prozent, erzielte aber weniger als die 775 Mio im zweiten Quartal 2013. In dem Ergebnis spiegle sich eine starke Performance im Kapitalmarktgeschäft sowohl bei Debt als auch Equity Capital Markets wider, teilte die Bank am Dienstag mit. Dieser Entwicklung standen geringere Erträge in den beiden Bereichen Aktien sowie Devisen-, Zins- und Kreditgeschäft gegenüber - hauptsächlich bedingt durch rückläufige Kundenaktivitäten.

Vorsichtiger Ausblick

Die Bank habe angesichts der anhaltend herausfordernden Marktbedingungen und ohne Berücksichtigung der erwähnten Rückstellungen eine starke Leistung gezeigt, sagt Konzernchef Sergio Ermotti einer Mitteilung. Man habe sich dabei auch bemüht, weitere Rechstfälle abzuschliessen, die Altlasten weiter zu beseitigen und weiter an der Strategie zu arbeiten.

Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich die Bank gewohnt vorsichtig. Zu Beginn des dritten Quartals 2014 seien die Herausforderungen dieselben wie zuvor. Die UBS erwähnt diesbezüglich etwa den gemischten Ausblick für die Weltwirtschaft, das Fehlen nachhaltiger und glaubwürdiger Fortschritte bei den Problemen in Europa oder bei der amerikanischen Fiskal- und Geldpolitik sowie zunehmende politische Risiken. Zusammen mit den erwartenden saisonbedingt schwachen Sommermonaten dürften sich somit die vorherrschenden Marktbedingungen kaum verbessern, meint die UBS.

Konkurrentin Credit Suisse gab letzte Woche einen Nettoverlust von 700 Millionen Franken für das zweite Quartal aus, hauptsächlich belastet aus der Geldstrafe für Beihilfe zur Steuerhinterziehung aus den USA.

Die Kernkapital-Quote (CET 1-Basel III bei vollständiger Umsetzung) der UBS lag per Ende Juni bei 13,5 Prozent und damit um 30 BP höher als im März 2014 (13,2 Prozent). Ein Wert von über 13 Prozent ist eine Voraussetzung dafür, dass die Bank ihre Ausschüttungsquote merklich erhöhen will. Die für die Banken ebenfalls wichtige (ungewichtete) Leverage Ratio (SRB Basel III bei vollständiger Umsetzung) konnte um 40 BP auf 4,2 Prozent verbessert werden. Stabil blieben dagegen die sogenannten Risk Weighted Assets (RWA) mit rund 227 Mrd CHF.

(mit Material von AWP)