Die Beilegung eines Disputs um den Verkauf von Hypothekenpapieren mit den US-Behörden kommt die größte Schweizer Bank teuer zu stehen. Trotzdem verdiente das Institut im zweiten Quartal mit rund 690 Millionen Franken fast zwei Drittel mehr als vor einem Jahr, wie die Bank am Montag überraschend mitteilte.

An der Börse kommen die Zahlen gut an. Die Aktie stieg im Verlauf des Montags bis zu vier Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang März 2011. In diesem Jahr beträgt das Kursplus der UBS-Aktie 27 Prozent. Alleine in den letzten vier Handelswochen stieg der Titel um 14 Prozent.

Die Federal Housing Finance Agency (FHFA) warf der UBS vor, die beiden größten staatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac bei Hypotheken-Geschäften in die Irre geführt zu haben. Die beiden Hypothekenfinanzierer hatten nach dem Platzen der Finanzblase 2008 hohe Verluste erlitten und mussten verstaatlicht werden. In dem Fall, in dem neben der UBS und der Deutschen Bank auch zahlreiche weitere Banken verklagt wurden, habe sich UBS mit der Behörde grundsätzlich geeinigt.

Die Bank verbuchte im zweiten Quartal Kosten für Rechtsfälle und sonstige Rückstellungen in Höhe von rund 865 Millionen Franken vor Steuern, wovon der Großteil auf die Einigung mit der FHFA entfällt. Zu den Details der Einigung, die lediglich noch der abschließenden Zustimmungen beider Parteien bedürfe, schwieg sich UBS aus.

Auch operativ Fortschritte

Auch im operativen Geschäft machte die Bank im zweiten Quartal Fortschritte. In der Vermögensverwaltung hielt der kräftige Zufluss an Neugeld an. In dem Geschäft mit reichen Privatkunden betrug der Netto-Zufluss zwischen April und Juni rund 10,1 Milliarden Franken nach 15 Milliarden im ersten Quartal. Bei vermögenden Privatkunden aus Nordamerika, die UBS in der separaten Einheit Wealth Americas führt, belief sich der Zufluss auf rund 2,7 Milliarden Franken. Dagegen zogen institutionellen Kunden rund zwei Milliarden Franken ab.

Das Quartalsergebnis verdeutliche Fortschritte beim Konzernumbau, erklärte die UBS. Die Bank speckt nach mehreren Skandalen ihr Investmentbanking ab und will sich auf die Vermögensverwaltung konzentrieren. Konzernchef Sergio Ermotti und Verwaltungsratspräsident Axel Weber wollen die Investmentbank der UBS auf den Handel mit Aktien und Devisen für Kunden sowie die Beratung von Unternehmen ausrichten. Bis 2015 sollen die Kosten um rund fünf Milliarden Franken gesenkt werden, 10'000 Arbeitsplätze werden gestrichen.

US-Großbanken wie JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley hatten im zweiten Quartal mit dem Investmentbanking üppige Gewinne eingefahren und auch UBS-Rivale Credit Suisse verdiente damit zuletzt viel Geld. Credit Suisse will am Donnerstag über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal informieren.

Analysten sprachen bei der UBS von einem sehr soliden operativen Geschäft und strichen neben der Beilegung eines weiteren Rechtsstreits auch die dicke Kapitalpolster der Bank als einen positiven Faktor heraus. Der Anstieg der Kernkapitalquote (Basel III) auf 11,2 Prozent sei ein Zeichen dafür, dass die Bank gute Fortschritte beim Abbau der risikogewichteten Aktiva gemacht habe, erklärten die Analysten von JPMorgan.

Sie schätzen zudem, dass UBS künftig einem geringeren Prozessrisiko ausgesetzt ist als Konkurrenten. Die UBS war zuletzt immer wieder in teuere Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Erst Ende 2012 hatte die Bank eine Milliardenbuße für ihre Verstrickung in den Skandal um die Manipulation des Referenzzinses Libor berappen müssen.

Die detaillierte Quartalsbilanz will UBS am 30. Juli vorlegen.

(Reuters/cash)