Die Verantwortlichen der UBS machten in den letzten Jahren kein Geheimnis daraus, dass sie die 2008 im Zuge der Finanzkrise in einen Stabilitätsfonds eingebrachten Risikoaktiven zurückkaufen wollen. Nun macht die Schweizer Grossbank Nägel mit Köpfen: Bis Ende Jahr will sie die Option auf die verbleibenden Aktiven ausüben.

Eigenen Angaben zufolge dürfte sich die Kernkapitalquote (Tier-1) mit der Übernahme um 70 bis 90 Basispunkte verbessern.

In der Vergangenheit war die Option der UBS auf einen Rückkauf der im Stabilitätsfonds verbleibenden Risikoaktiven kaum ein Thema für die Marktteilnehmer. Diese Möglichkeit und ihre wirtschaftlichen Folgen für die Schweizer Grossbank wurden völlig verkannt.

Kernkapitalquote steigt stärker als gedacht

Bisher liessen nur wenige Analysten die Option auf den Stabilitätsfonds in ihre Bewertungsmodelle für die UBS einfliessen. Dies dürfte sich spätestens mit der heutigen Ankündigung ändern.

Anpassungsbedarf haben allerdings auch die Analysten, welche bereits Ergebnisbeiträge eines Rückkaufs berücksichtigen. Denn die bankeigenen Schätzungen einer Verbesserung der Kernkapitalquote (Tier-1) um 70 bis 90 Basispunkte liegen über den bisherigen Markterwartungen. Diese waren bisher zwischen 50 und 70 Basispunkten.

UBS-Aktien deutlich höher

Den Aktionären der UBS verspricht die Ausübung der Option einen regelrechten Geldsegen. So rechnet der für die Espirito Santo Investment Bank tätige Experte, dass die Schweizer Grossbank ihre Dividende schon ab dem kommenden Jahr deutlich anheben wird. Dies nicht zuletzt aufgrund der durch den Stabilitätsfonds höheren Kernkapitalquote. Der Experte prognostiziert für das Geschäftsjahr 2014 eine Dividende von 1,54 Franken je Aktie und für das Folgejahr sogar eine Ausschüttung von bis zu 2,20 Franken pro Titel.

Die Stabilitätsfonds-Pläne der UBS kommen am Markt gut an. Zur Stunde haussieren die Aktien der UBS an der SIX um 2,8 Prozent auf 18,24 Franken. Händler berichten sowohl in den Basiswerten als auch in den Derivaten von gezielten grösseren Käufen.