Das Krisenjahr dauert noch fünf Wochen, doch es häufen sich bereits die Ausblicke für das Anlagejahr 2021 der Banken und Vermögensverwalter. Auch UBS Asset Management, die Vermögensverwaltungssparte für institutionelle Investoren wie Pensionskassen oder Versicherer, wagt in ihrer Medienmitteilung vom Dienstag einen Blick ins neue Jahr.
Sie sieht darin fünf mögliche Überraschungen, welche für Investoren künftig einen neuen Rahmen geben könnten. "Die Covid-19-Pandemie hat uns alle schockiert, und deshalb lohnt es sich für Anleger, darüber nachzudenken, welche Überraschungen 2021 mit sich bringen könnte und was dies für ihre Investitionsentscheidungen bedeuten würde", wird Bill Gray, Leiter Investments bei UBS Asset Management, in der Mitteilung zitiert. Das sind die möglichen Überraschungen:
- Einen Anstieg der Cyber-Kriminalität: Das Coronavirus und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen führten in der Pandmie zu erheblichen Anpassungen bei der Heimarbeit, das heisst es wird viel mehr Home Office gearbeitet. Einige Sektoren und Unternehmen könnten dadurch anfälliger werden für Störungen durch Cyber-Angriffe.
- Eine Rally an den Aktienmärkten: Hochwirksame und schnell verteilte Impfstoffe gegen das Coronavirus würden
eine schnellere Rückkehr zur Normalität ermöglichen bislang als erwartet. In Kombination mit einer nach wie vor ultralockeren Geldpolitik könnte dies zu einer Rallye an den Aktienmärkten führen.
- Eine steuerpolitische Lähmung: Eine mögliche politische Lähmung in den USA und ein abgeschwächter Wille in Europa für fiskalpolitiche Stimuli könnten als "Überbrückung" bis zur Verbreitung der Impfstoffe ausbleiben. Dieses "Loch" könnte zu einem doppelten Einbruch ("Double-Dip") der Weltwirtschaft und der Märkte führen.
- Eine Verlagerung hin zu Small Caps: Steuerrechtliche Änderungen und eine strengere Regulierung der "Big Tech"-Unternehmen könnten einen Wechsel der Investorengelder hin zu den kleinkapitalisierten Unternehmen führen.
- Eine Erholung der Beziehungen zwischen den USA und China. Eine Normalisierung des Verhältnisses zwischen den Grossmächten USA und China hätte eine Verlagerung der Kapitalströme von den Industrie- hin zu den Schwellenländern zur Folge.
Eher als Einschätzung denn als Überraschung sieht UBS Asset Management 2021 die Infrastruktur als einen der Hauptnutzniesser von globalen Konjunkturpaketen. Tiefe Renditen auf Staatsanleihen entwickelter Nationen müsste Investoren überdies zu einem Umdenken bewegen. Anleger sollten sich mehr für Schuldtitel aus Schwellenländer interessieren, in in US-Dollar geführt sind. Dazu gehören insbesondere auch chinesische Staatsanleihen.