Die Einigung mit den US-Behörden im Devisenmanipulations-Fall kostet die UBS deutlich weniger als erwartet:"Die Busse von 545 Mio US-Dollar ist tiefer als alle Schätzungen", sagt Vontobel-Analyst Andreas Venditti im Video-Interview. Vor einem Jahr seien noch Prognosen im Gespräch gewesen, die zu Beträgen von bis zu acht Milliarden Dollar gereicht hätten.

Die amerikanischen Behörden hätten der grössten Schweizer Bank die Kooperation und den Kronzeugenstatus hoch angerechnet: "Ausschlaggebend war, dass die UBS als erste Bank auf das amerikanische Justizdepartement zugeging und den ganzen Fall aufgedeckt hat." Venditti geht davon aus, dass sich die UBS im Verlauf der Untersuchungen zu umfangreicher Kooperation bereit gewesen ist. "Dies wird von den US-Behören immer als sehr wichtig eingeschätzt."

Die UBS hatte am morgen mitgeteilt, dass für die Zahlung von gut einer halben Milliarde Dollar Bussen Rückstellungen zur Verfügung ständen. Andreas Venditti hält es für denkbar, dass davon nun etwas aufgelöst wird.

Grösster Rechtsfall abgehakt

Für die UBS sei mit der Devisen-Affaire aber vor allem der grösste ausstehende Rechtsfall abgeschlossen. "Natürlich gibt es weitere Fälle, aber diese sind im Vergleich kleiner." Was der UBS auch noch ins Haus steht ist eine ganze Reihe von Zivilklagen, sagt Venditti: "In der Summe sind dort die Beträge wesentlich tiefer als was das, was man potentiell für den nun abgeschlossenen Devisenfall erwartet hat."

Die Märkte nehmen laut Venditti die jüngste Entwicklung in der UBS-Rechtfall-Story gut auf. Er geht deswegen davon aus, dass der Aktienkurs der Grossbank nach oben zeigen wird.

Weiter äussert sich Andreas Venditti im Video-Interview zu den möglichen Auswirkungen des Schuldeingeständnisses im Libormanipulationsskandal auf das US-Geschäft.

(cash/AWP)