Die UBS-Experten gehen davon aus, dass die steigenden Energiepreise einige europäischen Volkswirtschaften in eine Rezession treiben werden. Dabei erwarten sie, dass die Inflation noch zunimmt. Zudem könnte Rationierungen von Gas, das Wetter und politische Fehler (übertriebene Reaktionen des Fed oder der EZB) aus Sicht der UBS das Wirtschaftswachstum bremsen.
Den Augenheil-Spezialisten Alcon sehen die Analysten vergleichsweise gut positioniert. Das Unternehmen sei in einem Markt mit hohen Eintrittsbarrieren tätigt. Die UBS-Experten rechnen bis 2026 mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 6 Prozent, während sie die EPS-Zuwachsrate für den Zeitraum von 2022 bis 2026 bei 18 Prozent sehen. Damit sei Alcon auf gutem Weg, das für 2025 angestrebte Umsatz-Ziel von 10 Milliarden Franken zu erreichen.
Bei den Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont stellt die UBS im Vergleich zur Konkurrenz seit 2017 eine unterdurchschnittliche Performance fest. Dies liege daran, dass das starke Schmuckgeschäft die Schwäche andererGeschäftsfelder nicht habe ausgleichen könnten. Gerade bei der Marke Cartier habe sich die Dynamik nun aber nachhaltig beschleunigt. Und andere Geschäftsteile zeigten eine Erholung, so die Analysten. Damit sehen sie derzeit einiges an Aufholpotenzial für die Richemont-Aktien.
Verkaufsempfehlung für die Aktien des Rückversicherers Swiss Re
Der Milchverarbeiter Emmi verfügt den UBS-Experten zufolge zwar über ein leistungsfähiges Management und eine gesunde Strategie. Gleichzeitig sei der Konzern aber in sehr umkämpften Märkten tätig und verfüge nur über eine beschränkte Preissetzungsmacht. Bei einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von rund 22x für 2022 erachten die Analysten die Aktie denn angesichts eines schwachen organischen EBIT-Wachstums und den Herausforderungen der Branche als überbewertet.
Die Verkaufsempfehlung für die Aktien des Rückversicherers Swiss Re nennen die Experten der UBS drei Gründe: Erstens sei Swiss Re wie kein anderer Branchenvertreter von einem Inflationsdruck auf die eigenen Reserven betroffen. Zweitens weise der Konzern einen hohen Verschuldungsgrad auf, was sich negativ auf die Dividenden niederschlage. Und drittens verfüge Swiss Re über ein weniger robustes Katastrophen-Budget wie die Konkurrenz.
Den Bankensoftware-Hersteller Temenos sehen die UBS-Experten mit den Anpassungsproblemen in einem zunehmend wettbewerbsintensiveren Umfeld konfrontiert. Zusätzliche Herausforderungen kämen durch die Umstellung des Geschäftsmodells auf Abonnement und Cloud. Dabei habe sich Temenos ehrgeizige Marge-Ziele gesteckt, könnte aber dabei von falschen Annahmen ausgehen, wie Kunden künftig die Cloud nützen würden. Die Analysten erachten die Aktie zwar nicht mehr als so anspruchsvoll bewertet wie früher, sehen aber das Risiko, dass die Ausblicke für 2022 und 2025 nach unten korrigiert werden müssen.
(AWP/cash)