An den Edelmetallmärkten liefern sich Haussiers und Baissiers weiterhin einen erbitterten Schlagabtausch. Nicht ohne Grund, können derzeit doch beide Lager mit überzeugenden Argumenten aufwarten.

Während andere Banken eine abwartende Haltung eingenommen haben, sieht man sich bei der UBS Investmentbank zu einer Reduktion der kurzfristigen Goldprognosen veranlasst. Auf einen Anlagehorizont von einem Monat sieht die Grossbank den Unzenpreis auf 1‘250 (1‘300) Dollar zurückfallen und auf einen Anlagehorizont von drei Monaten bei 1‘300 (1‘350) Dollar stagnieren.

Erholung erst ab August wahrscheinlich

Die Strategen der UBS Investmentbank sehen für die Anleger keine Eile, beim Edelmetall zu investieren. Es gebe derzeit deutlich mehr Gründe für einen tieferen als für einen höheren Goldpreis. So gestalte sich die physische Nachfrage weiterhin verhalten. Gefahren gingen zudem von einem anhaltenden Kapitalabfluss aus börsengehandelten Fonds sowie vom zuletzt festeren Dollar aus.

Dennoch dürfen Anleger an dieser Stelle aufatmen: Denn spätestens in der Region von 1‘250 Dollar je Unze rechnet man bei der Grossbank mit einer Belebung der physischen Goldnachfrage aus China und Indien. Gleichzeitig gehe das Edelmetall ab August in eine saisonal bessere Phase über.

In den vergangenen 38 Jahren habe sich der August als drittstärkster Monat des ganzen Jahres erwiesen. Das sei insbesondere in den letzten vier Jahren der Fall gewesen, so die Strategen. In Kombination mit einer möglichen Lockerung der Vorschriften für Goldimporte nach Indien und der allgemeinen Erwartung einer seitwärts gerichteten Entwicklung an den Edelmetallmärkten sei ein substanzieller Rückschlag unwahrscheinlich.

Auf das Gesamtjahr betrachtet erwarten die Strategen der UBS Investmentbank deshalb einen durchschnittlichen Goldpreis von 1‘300 Dollar je Unze.