Auch an den europäischen Aktienmärkten unterliegen die Branchenpräferenzen der Marktteilnehmer einem ständigen Wandel. Je nach Erwartungshaltung für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen entweder defensive oder aber konjunktursensitive Aktien im Vordergrund.

Die Strategen der UBS stellen in regelmässigen Abständen eine Rangliste mit den attraktivsten Aktiensektoren in Europa zusammen. Mit der neusten Erhebung klettern die Automobilhersteller und Automobilzulieferer auf den ersten Rang. Die Strategen begründen dies mit der attraktiv tiefen Bewertung und dem besseren Ertragsmomentum. Auf Rang zwei stehen die Hersteller von Papier und Waldprodukten, gefolgt von den Unternehmen aus dem Bergbau und dem Transportbereich sowie den Investitionsgüterherstellern.

Das Schlusslicht unter den 30 von der UBS mitverfolgten Aktiensektoren bilden aufgrund des schwachen Ertragsmomentum die Baumaterialhersteller. Und auch die Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Energie sowie Pharma und Biotechnologie sind dem letzten Drittel zuzuordnen.

Überraschend ist dieses Ergebnis vor allem deshalb, weil die Grossbank mit den Sektoren Banken, Investitionsgüter, Metalle und Bergbau, Medien, Nahrungsmitteldetailhandel und neu Technologie Hardware auch schlechter gestellte Branchen mit "Übergewichten" einstuft.


Medienunternehmen die Gewinner, Pharmahersteller die Verlierer

Im Gegenzug stuft sie die teilweise weit oben in der Rangliste stehenden Sektoren wie Nahrungsmittel, Versorger, Chemie, Güter des täglichen Bedarfs, Detailhandel, Reisen/Freizeit und den Automobilherstellern und ihren Zulieferer mit "Untergewichten" ein.

Gegenüber der letzten Erhebung konnten die Unternehmen aus der Medienindustrie 9 Plätze gut machen, die Nahrungsmittelhersteller 7 Plätze und die Versicherer 6 Plätze. In allen drei Fällen half ein besseres Ertragsmomentum. Bei den Nahrungsmittelherstellern kam der UBS zufolge noch die im Vergleich zur Vergangenheit attraktive Bewertung dazu.

Im Gegenzug verloren die Pharma- und Biotechnologieunternehmen 11 Plätze. Das aufgrund der mittlerweile um nicht weniger als 25 Prozent über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre liegenden Bewertung und dem nachlassenden Ertragsmomentum. Die mittlerweile ebenfalls stolze Bewertung liess die Halbleiterindustrie 6 Plätze und die Chemiehersteller 5 Plätze verlieren.