Die europäischen Bankaktien notieren zwar auf dem höchsten Stand seit gut zwei Jahren. Die beiden Gewinnwarnungen von Barclays und der österreichischen Raiffeisen International deuten allerdings darauf hin, dass der Himmel doch nicht ganz so wolkenlos ist.

In einem Kommentar warnt die Berenberg Bank denn auch, dass die nahende Quartalsberichterstattung enttäuschend ausfallen könnte. Das anämische Wirtschaftsumfeld mache sich zunehmend wieder in Form rückläufiger Erträge und höherer Kreditausfälle bemerkbar.

Es gebe daher keinen Grund, europäische Bankaktien in die Quartalsergebnisveröffentlichungen hinein zu halten, so das Urteil der Berenberg Bank.

UBS-Aktie bevorzugt

Beim Bankinstitut wird das von tiefen Zinsen geprägte Umfeld und höher als befürchtete Kreditausfälle für die Gewinnwarnungen von Barclays und Raiffeisen International verantwortlich gemacht. Dazu kämen die weiterhin verhaltenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Obschon die Gewinnschätzungen über die letzten zwei Jahre um 35 bis 45 Prozent zusammengestrichen wurden, rechnet die Berenberg Bank spätestens nach Abschluss der Quartalsberichterstattung mit weiteren Abwärtsrevisionen. Die Schere zwischen der Aktienkursentwicklung europäischer Banken und den Gewinnerwartungen werde sich dadurch noch mehr öffnen, so ist man sich beim Bankinstitut sicher.

In Erwartung einer Korrektur rät die Berenberg Bank auf Aktien von Banken mit einer starken Eigenkapitalbasis, dadurch intakten Dividendenaussichten und einem überzeugenden Geschäftsmodell zu setzen. Dazu zählt das Bankinstitut jene von UBS, Handelsbanken, Swedbank, HSBC, KBC und ING. Gemieden werden sollten hingegen die Aktien von Intesa, Unicredit, Erste, Raiffeisen, BBVA, Santander und Commerzbank.