Breitling setzt ab dem kommenden Jahr auf sein eigenes Kommunikationsformat "Breitling Summit", teilte der Luxusuhrenhersteller am Sonntag mit. "Trotz einer erfolgreichen Baselworld 2019 haben wir entschieden, uns 2020 auf unser globales Summit-Format und die darauffolgenden lokalen Roadshows zu konzentrieren.

Ausschlaggebend war in erster Linie der neue Baselworld-Termin, der sich nicht mit der eigenen Planung vereinbaren lasse, erklärte Breitling-Chef Georges Kern im Communiqué.

Im kommenden Jahr wird die Genfer Uhrenmesse SIHH nicht mehr im Januar, sondern vom 26. bis 29. April stattfinden. Sie wird unmittelbar vor dem Basler Pendant durchgeführt, die von Ende März auf Anfang Mai verschoben wurde. Die Organisatoren wollen damit die Attraktivität der Messen steigern, insbesondere für Besucher aus dem Ausland.

Nicht mehr zeitgemäss

Zuvor hatte Kern in der "SonntagsZeitung" über den Abgang gesprochen. Das Geschäftsmodell der Messe mit seinen Verkaufsständen sei nicht mehr zeitgemäss, sagt Kern im Interview.

Ob Breitling ab 2021 wieder nach Basel zurückkehren wird, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, erklärte der Uhrenhersteller in der Mitteilung weiter. Breitling macht den Entscheid mitunter vom Austragungstermin der Baselworld sowie der Möglichkeit abhängig, das Breitling Summit durchführen zu können.

Die Messebetreiberin MCH bedauert in einer Stellungnahme die Entscheidung des Uhrherstellers, streicht aber hervor, dass eine Rückkehr im Jahr 2021 ausdrücklich nicht ausgeschlossen werde. MCH habe in den vergangenen Wochen "sehr konstruktive und partnerschaftliche" Gespräche mit Breitling geführt.

Die Datumsfrage

"Wir werden von unserer Seite her sicher die Datumsfrage nochmals genau unter die Lupe nehmen und eine Optimierung versuchen", erklärte Baselworld-Direktor Michel Loris-Melikoff in einem am Sonntag publizierten NZZ-Interview. Dies müsse allerdings in Zusammenarbeit mit dem Genfer Salon geschehen.

Breitling die einzige Marke, von der Loris-Melikoff weiss, dass sie 2020 nicht mehr an der Baselworld teilnehmen wird. Und von einigen Unternehmen habe er bereits schriftliche Bestätigungen, dass sie sicher wiederkommen werden. "Wir sind aber auch im Gespräch mit mehreren Firmen, die in den letzten drei Jahren abgesprungen sind und nun Interesse zeigen, an die Baselworld zurückzukehren, betonte Loris-Melikoff.

Rolex baut Präsenz aus

MCH teilte zudem mit, dass die Rolex-Schwestermarke Tudor ab 2020 an einem eigenen Stand an der Baselworld präsent sein werde. Bisher war Tudor in den Stand von Rolex integriert. Rolex werde den eigenen Stand entsprechend um die bisherige Tudor-Fläche erweitern. Der neue Tudor-Stand werde von der Grösse her den Abgang von Breitling aber nicht ganz kompensieren, sagte Loris-Melikoff der "NZZ".

(AWP)