Der Erhebung zufolge gehen 36 von 51 Volkswirten und damit 71 Prozent davon aus, dass die Euro-Wächter nach ihrer September-Sitzung die Anleihenkäufe ihres "PEPP" getauften Notfallprogramms langsam abschmelzen werden. 39 von 55 Okönomen oder ebenfalls 71 Prozent erwarten, dass die EZB ihre PEPP-Käufe dann im ersten Quartal 2022 einstellen wird. Die Umfrage fand zwischen dem 5. und 12. Juli statt.

Das auf 1,85 Billionen Euro angelegte PEPP-Programm ist aktuell eine der wichtigsten Waffen der Währungshüter im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Den bisherigen Planungen zufolge soll es noch bis mindestens Ende März 2022 laufen. Laut der Umfrage gehen die Volkswirte davon aus, dass der gesamte Kaufrahmen des Programms ausgeschöpft wird. Unter 39 Antworten lag der Mittelwert bei 1,85 Billionen Euro. Die niedrigste Prognose lautete auf 1,5 Billionen Euro.

In der Erhebung wurden die Volkswirte auch nach ihren Erwartungen hinsichtlich der Schlüsselzinsen befragt. Sie gehen im Mittel davon aus, dass der Leitzins der EZB auch gegen Ende des dritten Quartals 2022 noch auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegen wird. Der Einlagesatz wird nach ihren Prognosen dann ebenfalls wie bisher bei minus 0,5 Prozent bleiben. Die nächste Zinssitzung der Notenbank ist für den 22. Juli geplant.

Als grösstes Risiko für die Konjunktur im Euro-Raum wird von den Ökonomen derzeit die Verbreitung von neuen Corona-Varianten angesehen. 53 von 60 Experten, die eine entsprechende Frage beantworteten, das sind 88 Prozent, halten dies für die grösste Gefahr. 

(Reuters)