Unter dem Strich dürften alle 17 Leitindizes, die im Zentrum der Erhebung standen, 2020 mit einem Minus abschliessen. Elf der Barometer dürften sich so schwach entwickeln wie seit Anfang des Jahrzehnts nicht, acht davon sogar so schwach wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr, ergab eine Reuters-Umfrage unter mehr als 250 Analysten in Asien, Europa und Amerika.

Immerhin 70 Prozent der Experten gehen aber davon aus, dass die Tiefstpunkte vom März nicht mehr unterschritten werden. Damals waren die Kurse binnen weniger Tage kollabiert.

Seither haben sie einen grossen Teil der Verluste wieder aufgeholt. Die Analysten verwiesen jedoch auf die Risiken, wie eine zweite Welle mit Coronavirus-Neuinfektionen, die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäfte der Firmen, die Spannungen zwischen den USA und China sowie die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA.

"Ich wiederhole ein weiteres mal, dass die Märkte die Realität nicht vernünftig abbilden, und die Macht der Märkte liegt nicht in ihrer Höhe, sondern in ihrer ehrlichen Preisfindung", sagte Michael Every, Stratege bei der Rabobank. "Sie sollen der kleine Junge sein, der darauf hinweist, dass der Kaiser nackt ist. Wenn sie das nicht tun, sind sie für nicht viel gut."

(Reuters)