Die Firma ist stark gewachsen, und auch die Geschäftszahlen sollen stimmen. Umso überraschender kommt die Nachricht, dass Moneypark, der als grösster Hypothekenvermittler der Schweiz gilt, Kündigungen ausgesprochen hat.

"Es kam zu Entlassungen", bestätigt Moneypark-CEO und -Gründer Stefan Heitmann Informationen von cash. Es handle sich dabei um "strategische Anpassungen an das Geschäft", die sich aus der Regionalisierung von Teams und geschäftlichen Themen ergäben. "Und natürlich spielen auch gewisse Kostenüberlegungen eine Rolle", so Heitmann weiter.

Genauer beziffern will Heitmann die Massnahmen nicht: "Wie viele Stellen betroffen sind, kann ich noch nicht sagen, da wir mit einzelnen Mitarbeitern noch in Gesprächen sind." Den letzten Angaben zufolge beschäftigte Moneypark Ende des letzten Jahres über 80 Mitarbeiter. Ein Jahr zuvor waren es noch 60.

Moneypark ist laut Eigendefinition die "schweizweit führende Beratungsplattform für Finanzprodukte", die sich spezialisiert hat auf die unabhängige Vermittlung von Hypotheken, Vorsorgeprodukten und Vermögensverwaltung. Die Firma ist seit der Gründung im Jahr 2012 stark expandiert und hat heute schweizweit 14 Filialen, eine davon befindet sich im Tessin.

Wachstum dank Tiefzinsen und Digitalisierung

Laut CEO Heitmann sollen die Entlassungen das weitere Wachstum von Moneypark nicht tangieren. Das Gegenteil sei der Fall: "Die neue regionale Struktur wird unsere Expansionspläne weiter unterstützen." Auch der Markteintritt in die Westschweiz, der mit der Eröffnung einer Filiale im März in Lausanne vollzogen wurde, soll weiter vorangetrieben werden. "Gerade die Westschweiz ist ein sehr erfolgversprechender Markt für uns", sagt Heitmann zu cash.

Moneypark vermeldete im letzten Oktober in einer Mitteilung den Breakeven, ohne allerdings Zahlen zu nennen. Die Firma verdankt sein Wachstum einerseits den rekordtiefen Hypothekarzinsen in der Schweiz und der entsprechenden Nachfrage nach Baukrediten. Ein Wachstum erfuhr auch der digitale Vertrieb von Finanzprodukten, gleichzeitig wuchs in der Schweiz auch das Bedürfnis nach unabhängiger Beratung von Finanzprodukten. So treten neben Moneypark andere unabhängige Beraterfirmen wie Vermögenspartner oder Hypomarkt auf, nebst den etablierte Firmen wie Comparis oder Vermögenszentrum.

Der kotierte Schweizer Medienkonzern Tamedia beteiligte sich im August 2014 mit 20,4 Prozent an Moneypark. Tamedia besitzt mit homegate.ch bereits ein Portal, das Online-Hypotheken anbietet.