Ein weiterer Grossaktionär des Schweizer Mobilfunkkonzern Sunrise lehnt die milliardenschwere Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC ab. Die Transaktion führe zu einer Kapitalvernichtung, begründete die Luxemburger Axxion in der Nacht auf Samstag ihre Position.

"Der Kaufpreis ist für die strukturell schwache UPC zu hoch und die Perspektiven der Sunrise ohne UPC viel besser", hiess es in der Mitteilung. "Sunrise ist der 5G-Gewinner, UPC der Kabelverlierer", erklärte die Gesellschaft mit Bezug zur Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G. Axxion sei als Kapitalverwaltungsgesellschaft über Investmentfonds als Aktionär an Sunrise beteiligt.

Kaufpreis: 6,3 Milliarden Franken

Sunrise will UPC Schweiz für 6,3 Milliarden Franken vom Kabelkonzern Liberty Global übernehmen und mit Bündelangeboten für Mobilfunk, Breitband-Internet, TV und Festnetz den Abstand auf Marktführer Swisscom verringern. Doch die Transaktion kann nur vollzogen werden, wenn die Sunrise-Aktionäre auf einer Generalversammlung am 23. Oktober grünes Licht für die bis zu 2,8 Milliarden Franken schwere Kapitalspritze geben. Der grösste Sunrise-Eigner, die deutsche Freenet, und weitere gewichtige Aktionäre wie aktivistische Fonds AOC sind gegen den Deal.

Axxion bekräftige die Forderung zur Abwahl von Sunrise-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer und des Verwaltungsratsmitglieds Jesper Ovesen. Kurer und Ovesen handelten mit der UPC-Übernahme nicht im besten Interesse der Aktionäre, die schliesslich das Risikokapital zur Verfügung stellten. Sunrise empfiehlt den Aktionären auf der Generalversammlung gegen den Antrag zu stimmen. Axxion kritisierte zudem mehrere Punkte im Kaufvertrag für UPC.

Wie hoch der Anteil von Axxion an Sunrise ist, war der Mitteilung nicht zu entnehmen. Doch gemäss den Statuten des Konzerns dürfen nur Aktionäre, die mindestens ein Prozent des Kapitals vertreten, einen Punkt auf die Tagesordnung einer Generalversammlung setzen lassen. 

(Reuters)