An den europäischen Aktienmärkten herrscht noch immer ein erbitterter Schlagabtausch zwischen Haussiers und Baissiers. In einer Strategiestudie machen die für Morgan Stanley tätigen Verfasser klar, welchem Lager sie angehören: Sie raten bei europäischen Dividendenpapieren zum Einstieg.

Gerade an den Aktien grosser Unternehmen finden die Strategen sichtlich Gefallen. Dieses Titelsegment sei in den vergangenen Jahren arg vernachlässigt worden und habe deutlich schlechter abgeschnitten als die Aktien kleiner oder mittelgrosser Firmen. Am Buchwert gemessen sei die relative Bewertung grosskapitalisierter Unternehmen so günstig wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Zum Kauf werden in der Studie die Aktien von Aegon, Akzo Nobel, AXA, BASF, BBVA, BHP Billiton, Commerzbank, DNB, EDF, ENEL, Ericsson, Fresenius, KBC, ING, Intesa, Lloyds, Orange, Renault, Prudential, Sainsbury, SAP, Schneider Electric, SCA, Shire, Société Générale, Statoil, Total, Unicredit und Vodafone empfohlen. Als einziges Schweizer Unternehmen schafft es die UBS auf die Liste.

Grosskapitalisierte Aktien sind derzeit stark untervertreten

Vor gut 14 Jahren seien die Aktien grosser europäischer Unternehmen am Verhältnis zwischen ihrem Kurs und dem Buchwert noch mit einem Aufschlag von 30 Prozent bewertet gewesen, so heisst es. Seither habe die Situation von einem Extrem ins andere umgeschlagen. Nicht nur Hedgefonds sondern auch andere Investoren würden mittlerweile einen Bogen um grosskapitalisierte Aktien machen. Selten sei das Titelsegment so stark in Aktienportfolios untervertreten gewesen wie heute.

Als Gründe für eine Neubeurteilung nennen die Strategen die anziehende Übernahme- und Fusionstätigkeit, das noch immer vorhandene Restrukturierungspotenzial sowie die sich abzeichnenden Veränderungen bei der Zins- und Geldpolitik führender Zentralbanken.