Insgesamt entstanden im November 217'000 Jobs, wie der private Arbeitsvermittler ADP am Mittwoch zu seiner monatlichen Umfrage mitteilte. Das ist weit mehr als von Ökonomen erwartet, die nur mit einem Stellenplus von 190'000 gerechnet hatten. Am Freitag steht der US-Arbeitsmarktbericht der Regierung an. Darin sind neben Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft auch die Jobs im Staatssektor enthalten. Fachleute rechnen mit einem Stellenplus von 200'000. Experten zufolge dürfte dann der Weg frei sein für die erste Zinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren.

Notenbank-Chefin Janet Yellen wird darüber am 16. Dezember entscheiden. Nach Ansicht des Ökonomen Mark Zandi von Moody's Analytics, das gemeinsam mit ADP für die Job-Umfrage zuständig ist, nähert sich die US-Wirtschaft der Vollbeschäftigung und damit dem erklärten Ziel der Fed: "Der derzeitige Stellenaufbau ist doppelt so stark wie benötigt, um dem Wachstum der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter gerecht zu werden."

Der Euro weitete seine Verluste zum Dollar nach Veröffentlichung der Daten aus. Experten rechnen damit, dass die Europäische Zentralbank schon am Donnerstag im Kampf gegen die unerwünscht niedrige Inflation die Geldschleusen weiter öffnen wird, während die Zeichen in den USA angesichts der dort deutlich besser laufenden Wirtschaft auf Zinserhöhung stehen. Mehrere Mitglieder der Fed-Führungsriege haben die Märkte bereits auf eine behutsame Erhöhung eingestimmt. Die Währungshüter halten die Zinsen seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008 auf dem historisch niedrigen Niveau von 0 bis 0,25 Prozent.

(Reuters)