Die Termingeschäfte auf die US-Börsenindices stehen tiefer. Die so genannten Futures sind ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass der US-Markt um 15.30 Uhr europäischer Zeit im Minus eröffnen dürfte. Dies möglicherweise gar deutlich. 

Der Future auf den Dow Jones liegt kurz nach 10 Uhr um 0,2 Prozent tiefer, beim breiter angelegten S&P 500 sind es schon minus 0,6 Prozent. Massiver ist der Abschlag beim Nasdaq-Future mit minus 1,6 Prozent. 

Der Hauptgrund für die Verkaufsabsichten im Nasdaq ist: Steigende Anleihenrenditen ziehen weiter die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Die Renditen für zehnjährige Anleihen der amerikanischen Regierung rentieren derzeit mit 1,61 Prozent. Der 'yield' ist am Freitag und über das Wochenende angestiegen. Vergangenen Donnerstag hatten die Treasury Bills noch unter 1,5 Prozent rentiert.

Am Freitag hatte der Nasdaq bei einem Plus von 1,6 Prozent geschlossen, der Dow Jones mit 1,9 Prozent und der S&P 500 mit gar 2 Prozent. Angetrieben wurde die gute Stimmung durch positive Arbeitsmarktdaten. Auch die US-Billionenhilfen für die darbende Wirtschaft, die am Sonntag vom Senat gebillig wurden, sorgen für gute Stimmung. Vom derzeitigen Sentiment profitieren aber eher zyklische Titel. Manche Kommentatoren sprechen schon von der Rückkehr der "old-economy"-Aktien, die vergangenes Jahr spürbar unter dem Höhenflug der Tech-Titel gelitten hatten. 

Jener Trend ist abgebrochen. Der technologielastige Index Nasdaq 100 hat seit dem Rekordhoch vergangenen Monat 8 Prozent verloren. Zur Unsicherheit beigetragen haben auch die hohen Bewertungen. Der Nasdaq 100 hat ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis: Der Index handelt derzeit zum 26-fachen der erwarteten Gewinne seiner Unternehmen. Das Fünf-Jahres-KGV liegt unter 20.

Auch der breite S&P 500 ist hoch bewertet: Er ist laut Bloomberg derzeit mit dem 4,2-fachen des Buchwerts bewertet, das ist das höchste Level in den vergangenen 20 Jahren. 

Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.