Am Montag verkündete Daniel Loeb, CEO des US-Hedgefonds Third Point, dass er neu rund 40 Millionen Nestlé-Aktien hält. Er ist somit der achtgrösste Nestlé-Aktionär mit einem Stimmenanteil von 1,3 Prozent. Und der für seine aktive und bisweilen aggressive Einflussnahme bei Unternehmen bekannte US-Milliardär stellte gleich Forderungen: Unter anderen ein Verkauf der verbleibenden L’Oréal-Beteiligung sowie ein kreditfinanziertes Aktienrückkaufprogramm.

Loeb will damit die Profitabilität von Nestlé steigern und einen Mehrwert für Aktionäre schaffen. Die Börse nimmt es mit Wohlwollen zur Kenntnis: Seitdem sich Loeb als Aktionär zu erkennen gab, hat die Nestlé-Aktie um 5 Prozent zugelegt.

Da läge es auf der Hand, dass cash-Leser den Einstieg des Amerikaners begrüssen würden. Doch das Gegenteil ist der Fall: In einer cash-Umfrage mit über 3000 Teilnehmenden stellen sich 71 Prozent gegen den Hedgefonds von Daniel Loeb, da er nicht das Wohl des Unternehmens vor Augen habe. Nur 29 Prozent denken, dass dieser Anstoss von aussen Nestlé guttut.

cash-Umfrage vom 26.06.2017: Ist der Loeb-Einstieg gut für Nestlé?

Quelle: cash.ch

Das klare Votum ist sicher mit dem schlechten Ruf von Hedgefonds zu begründen. "Diese Fonds machen ein Unternehmen kaputt und weiden es aus. Wenn sie genug Kasse gemacht haben, verschwinden sie wieder und hinterlassen eine Wüste", schreibt Leser Peter Beer in einem Kommentar zu einem cash-Artikel. Andererseits werden auch die spezifisches Forderungen von Loeb kritisiert: Leser Felix Huber streicht etwa heraus, dass L’Oréal über Jahre stabile Erträge gebracht habe und ein Aktienrückkauf eine schlechte Idee sei. 

Stephan Fehlmann hingegen zweifelt daran, dass der Hedgefonds überhaupt etwas ausrichten kann:  "Verstehe das Kursfeuerwerk absolut nicht, nur weil ein grosser Investor 1 Prozent aufgebaut hat. Solche Kursgewinne sind kaum nachhaltig." Tatsächlich hat Loeb mit einem Stimmrechtsanteil von aktuell 1,3 Prozent kaum Gewicht. Im Markt spekuliert man jedoch, dass er Unterstützung von anderen Aktionären, wie etwa Blackrock, erhalten könnte.

Immerhin begrüsst im cash-Forum doch noch ein User den Loeb-Einstieg: "Da geht endlich was, lahme Ente Nestlé marsch, marsch", schreibt Hans. Er spricht damit die vielfach kritisierte Trägheit und mangelnde Innovationsfreude des Nahrungsmittelkolosses an, dem nun entgegengewirkt werden könnte.