Dies geht aus vom Finanzministerium in Washington veröffentlichten Daten hervor. Die von China gehaltenen Papiere hatten einen Wert von 1,112 Billionen Dollar. Beide Fernostländer weiteten ihren Bestand aus. China überrundete Japan als grössten Gläubiger der USA erstmals im September 2008, 2017 lag zwischenzeitlich Japan wieder vorn. Der grösste Teil der Schulden wird allerdings von Amerikanern selbst gehalten - etwa von Bundesstaaten und Kommunen, der Zentralbank, Pensionsfonds sowie anderen institutionellen und privaten Anlegern.

Exportweltmeister China legt ebenso wie Japan einen grossen Teil seiner Handelsüberschüsse in US-Staatsanleihen an, die bei Investoren als sicherer Hafen gelten. Mit 3,1 Billionen Dollar besitzt die Volksrepublik die weltweit grössten Devisenreserven. Wegen des Handelskonfliktes mit den USA war immer mal wieder darüber spekuliert worden, dass die Führung in Peking einen Teil der US-Staatsanleihen auf den Markt werfen und so die USA unter Druck setzen könnte. Das könnte die US-Zinsen in die Höhe treiben und das Schuldenmachen für die US-Regierung verteuern. Allerdings würde sich China damit auch selbst schaden, denn der Wert der im Bestand verbleibenden Papiere würde erheblich verlieren.

US-Bonds als sicherer Hafen

Der Wert aller US-Schuldtitel, die vom Ausland gehalten werden, erhöhte sich zur Jahresmitte auf 6,636 Billionen Dollar von 6,539 Billionen Dollar im Mai. Damit waren die US-Bonds weiter als sicherer Hafen gefragt. "Der allgemein niedrig und negativ verzinsliche Markt für Staatsanleihen macht Treasuries vergleichsweise attraktiver als europäische und japanische Anleihen", sagt Analyst Benjamin Jeffery vom Finanzhaus BMO Capital Markets in New York. So liegt der Zins für die zehnjährige Schweizer Bundesobligation bei rund minus 1 Prozent, die zehnjährige deutsche Bundesanleihe rentiert mit minus 0,7 Prozent. Die entsprechende US-Staatsanleihe wirft dagegen rund 1,5 Prozent an Zinsen ab.

(Reuters)