Die 15 Banken der Clientis Gruppe haben im Geschäftsjahr 2013 ein solides Ergebnis vorgelegt. Der Bruttogewinn ging zwar wegen Sondereffekten um 5,2 Prozent auf 75,6 Millionen Franken zurück. Dabei handelte es sich aber um den zweithöchsten Bruttogewinn der letzten fünf Jahre, sagt Clientis-Verwaltungsratspräsident Rolf Zaugg an der heutigen Bilanzmedienkonferenz.

"Für das laufende Jahr erwarten wir einen höheren Gewinn", sagt Zaugg im cash-Video-Interview. Der Start ins 2014 sei gut gelungen, so Zaugg weiter, der zugleich CEO der Clientis Zürcher Regionalbank ist.

Eine Belastung für die Clientis Gruppe stellen die Aufwendungen für das US-Steuerprogramm dar. Die Bankengruppe wird sich per Ende Oktober entscheiden, ob sie in die Kategorie drei oder vier geht, wobei der definitive Entscheid für eine dieser beiden Kategorien bei den einzelnen Clientis-Banken liegt.

Zinsmarge erreicht Talsohle

Ein Grossteil der Regulierungskosten von zwei bis vier Millionen Franken betrifft laut Zaugg das US-Steuerprogramm. Die Abklärungen würden zudem viele Mitarbeiter-Ressourcen benötigen, welche in der Folge nicht für das Kundengeschäft eingesetzt werden könnten. Zaugg: "Das US-Steuerprogramm bremst uns."

Die Haupteinnahmequelle der Clientis Gruppe ist mit einem Betriebserfolg-Anteil von 78 Prozent das Zinsgeschäft. In diesem Bereich wird mit harten Bandagen gekämpft, was sich in sinkenden Margen niederschlägt. Diese ist bei Clientis von 1,32 Prozent im Vorjahr auf 1,25 Prozent geschmolzen. Der Zinsertrag ging infolgedessen um 2 Prozent zurück. Laut Zaugg ist die Talsohle bei der Zinsmarge nun aber erreicht.

Bessere Zahlen 2014

Clientis will dennoch die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft verkleinern; eine Strategie, die das Bankinstitut bereits vor zwei Jahren aufgleiste. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wird weiter forciert. Zudem hat Clientis begonnen, eigene Strategiefonds und strukturierte Produkte zu emittieren – ein Geschäft, das sich sehr erfreulich entwickle.

Die Bank tritt auch auf die Kostenbremse. Die Cost/Income-Ratio liegt derzeit bei knapp 65 Prozent. Mittelfristig soll die Quote auf unter 60 Prozent sinken. Zaugg ist sicher, dass seine duale Strategie – also Kostenoptimierungen und die Verstärkung zinsunabhängiger Ertragsquellen – aufgeht. "Dies wird sich in den Zahlen 2014 deutlich zeigen."

 

Im cash-Video-Interview gibt Zaugg eine Zinsprognose ab, und er äussert sich zu den Befürchtungen der Schweizerischen Nationalbank hinsichtlich einer drohenden Immobilienblase in der Schweiz.