“Ich denke, man muss sehr zurückhaltend sein in Bezug auf das, was wir über diesen Inflationsprozess wissen”, sagte der frühere Chef der Fondsgesellschaft Pimco und heutige Chef-Wirtschaftsberater der Allianz am Sonntag in der CBS-Sendung “Face the Nation”. “Und ich befürchte, dass es noch schlimmer werden wird. Wir könnten durchaus auf 9 Prozent kommen.”

Der Anstieg der US-Verbraucherpreise hat sich im Mai auf 8,6 Prozent beschleunigt und damit ein neues 40-Jahres-Hoch erreicht. Er dürfte die US-Notenbank dazu veranlassen, ihren aggressiven Zinserhöhungszyklus zu verlängern.

Bedrohung einer Inflation

El-Erian erneuerte seine Kritik, dass die Fed in puncto Inflation der Entwicklung hinterherhinke. Bei der Zinsentscheidung in dieser Woche rechnet er mit einem Zinsschritt um 50 Basispunkte.

“Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Stagflation”, sagte El-Erian. Es drohe eine sich festsetzende Inflation, die die US-Wirtschaft schliesslich in die Rezession stürzen könnte. 

Das beste Szenario wäre laut El-Erian, dass die Fed “die Kontrolle über das Inflationsnarrativ wiedererlangt” und eine so genannte weiche Landung erreicht. “Leider ist das Risikogleichgewicht derzeit negativ.”

Ein Lichtblick indessen sei der starke US-Arbeitsmarkt, der derzeit einer Rezession verhindere. Diese sei deshalb ein Risikoszenario und nicht die Grundannahme, so El-Erian.

(Bloomberg)