Die Gespräche zwischen den USA und China zur Entschärfung des Handelsstreits kommen nach US-Darstellung voran. «Sie laufen gut», sagte US-Handelsminister Howard Lutnick am Dienstag zu Journalisten in London. Am Montag hatten die Verhandlungen hochrangiger Vertreter der beiden weltgrössten Volkswirtschaften fast sieben Stunden gedauert. Lutnick rechnet auch am Dienstag mit längeren Gesprächen. Es wird erwartet, dass sich beide Seiten im Tagesverlauf äussern werden.

Seit dem Wiedereinzug von US-Präsident Donald Trump ins Weisse Haus hat der Republikaner fast alle Handelspartner mit hohen Sonderzöllen überzogen. Mit China schaukelte sich die Spirale besonders schnell und stark nach oben. Mitte Mai wurden dann aber eine 90-tägige Stillhaltefrist sowie deutlich niedrigere Zollsätze vereinbart. Der Handelskrieg sorgt an den Börsen immer wieder für Nervosität und hat die Aussichten der Weltwirtschaft eingetrübt.

In London, wo die USA und China das prunkvolle Lancaster House am Green Park unweit des Buckingham Palastes für ihre Gespräche nutzen, geht es vor allem um Exportkontrollen und die Lieferung von Seltenen Erden. Hier ist die Abhängigkeit vieler Länder und Industrien von China besonders gross. Die Regierung in Peking kann damit globale Lieferketten unterbrechen. In Elektroautos werden die Rohstoffe zum Beispiel benötigt.

US-Regierungsvertreter hatten China immer wieder vorgeworfen, dass die Volksrepublik ihre Zusagen zur Lieferung Seltener Erden nicht einhält. Trump hatte zuletzt erklärt, sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping habe in einem Telefonat zugestimmt, die Lieferungen von Mineralien und Magneten aus Seltenen Erden in die USA wieder aufzunehmen. Der Wirtschaftsberater des Weissen Hauses, Kevin Hassett, hatte am Montag gesagt, die USA könnten im Gegenzug Exportkontrollen bei Halbleitern lockern.

(Reuters)