anken hegen die Hoffnung, dass dadurch die hohe Fluktuation an der Wall Street eingedämmt wird. Laut eines Berichts des Vergütungsberaters Johnson Associates Inc. vom Dienstag werden Underwriter von Aktien und Anleihen die grössten Gewinner sein, mit Anstiegen von bis zu 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aktienhändler und M&A-Banker können auf 25 Prozent mehr hoffen. Fixed-Income-Trader könnten die einzigen Verlierer sein - ihre Boni könnten womöglich um bis zu 5 Prozent sinken.

„Unsere Kunden werden die Leute gut bezahlen“ angesichts der Sorge von Abwanderungen, sagte Alan Johnson, Geschäftsführer von Johnson Associates, in einem Interview. „Die Geschäftsergebnisse sind hervorragend, also gibt es kein Halten mehr.“

Die Covid-19-Pandemie war ein Segen für die Wall Street, brachte sie doch zuerst boomende Handelsumsätze aufgrund wilder Marktschwankungen und dann einen starken Anstieg bei Transaktionen. Goldman Sachs etwa hatte bis September bereits genug Einnahmen erzielt, so dass 2021 das beste Jahr aller Zeiten werden wird. Der Umsatz bei JPMorgan Chase in den ersten neun Monaten war der bislang höchste in diesem Zeitraum.

Letztes Jahr hielten die Banken sich zurück bei der Festsetzung der Jahresendboni - während der Pandemie höhere Belohnungen auszuschütten war wenig opportun. Jetzt, da sich das zweite Rekordjahr dem Ende neigt, sind die Erwartungen an der Wall Street jedoch hoch, so Mike Karp, Chef des Personalvermittlers Options Group, das einen eigenen Vergütungsbericht herauszugeben plant.

“Die Leute erwarten, dass der Weihnachtsmann ihnen dieses Jahr einen dicken Gehaltsscheck in den Strumpf stecken wird”, sagte Karp in einem Interview. „Aber die Realität ist anders als die Wahrnehmung und manche Strümpfe werden nicht so üppig gefüllt werden.“

Options Group prognostiziert auch, dass die Vergütung bei den meisten Unternehmen steigen wird. Innerhalb des Aktienhandels werden Aktienderivate- und Prime-Finance-Händler wahrscheinlich die größten Zuwächste bekommen – jeweils mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Cash-Equities-Händler können sich über Zuwächse von durchschnittlich 16 Prozent freuen. Auf der festverzinslichen Seite dürften Händler von Rohstoffen, Krediten und verbrieften Produkten einstellige Zuwächse einstreichen, während die Vergütungen von Zins-, Devisen- und Schwellenländer-Händlern um mehr als 7 Prozent sinken könnten.

(Bloomberg)