In Argentinien wird die Zurich dadurch zum führenden Versicherungsanbieter, in Ecuador auf einen Schlag zur Nummer Drei.

Die Zurich bezahlt für die QBE-Aktivitäten in Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Mexiko einen Preis von 409 Millionen Dollar. Der Preis gilt allerdings unter dem Vorbehalt allfälliger Anpassungen beim Vollzug der Transaktion, teilte die Zurich in der nacht zum Montag mit. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Die Akquisition soll laut Mitteilung bis Ende 2018 zu einem Abschluss kommen und im Jahr darauf die Investitionsrendite von 10 Prozent, welche die Zurich bei Zukäufen mindestens anstrebt, deutlich übertreffen. Den Kaufpreis finanziert die Zurich aus internen Ressourcen.

Insgesamt erzielte QBE in Lateinamerika im Jahr 2017 Bruttoprämien im Umfang von 790 Millionen Dollar, die mit einem breiten Produktangebot erreicht wurden. Rund die Hälfte der Prämieneinnahmen erwirtschaftete QBE allein in Argentinien, und dies in erster Linie im Sachgeschäft. Die übernommenen Geschäftstätigkeiten ergänzten Zurichs Präsenz in Argentinien, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmenskunden.

In Argentinien verdopple sich dank der Übernahme der Umfang in der Schaden- und Unfallversicherung. Mit einem Marktanteil von 8,4 Prozent werde die Zurich so zum führenden Versicherer des Landes in den kombinierten Segmenten Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebensversicherung.

Argentinien sei ein Markt, der starkes Wachstum zeige und über eine stabile Wirtschaft sowie ein positives Umfeld für die Versicherungswirtschaft verfüge, erklärt Claudia Dill, Leiterin Lateinamerika, in der Mitteilung. "Die Übernahme unterstützt unsere Strategie, uns sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden als der bevorzugte Versicherer in der Region zu etablieren."

In Brasilien, Kolumbien und Mexiko gewinne die Zurich mit der Übernahme Zugang zu weiteren Vertriebskanälen hinzu. In Ecuador rangiert das übernommene Geschäft landesweit an dritter Stelle.

Der Zukauf in Lateinamerika passt Analysten zufolge bei der Zurich gut ins Bild. Es handle sich um eine sehr gute Ergänzung des bestehenden Geschäfts in Lateinamerika, heisst es etwa bei BaaderHelvea.

Die Zurich könne so das bestehende Geschäft stärken und vor allem in Argentinien Synergiegewinne erzielen. Allerdings sei die Akquisition vom Umfang her eher klein. Die übernommene Einheit mache nur rund 2,2 Prozent der gruppenweiten Prämieneinnahmen aus.

Stefan Schürmann von der Bank Vontobel spricht von einer strategiekonformen Übernahme, die nach erfolgreicher Integration ein vielversprechendes Wachstumspotenzial biete.

Er weist aber auch darauf hin, dass die QBE-Sparte im Jahr 2017 einen kleinen Verlust generiert hat und von der Zurich wohl an gewissen Stellen noch restrukturiert werden müsse. Der Vontobel-Analyst schliesst darüber hinaus bei der Zurich in den kommenden Monaten weitere Ergänzungskäufe nicht aus.

(SDA)