Händler in New York haben Positionen in Höhe von Milliarden von Dollar in einem als zentrales Risikobuch bezeichneten Portfolio gebündelt, um Verluste zu vermeiden und möglicherweise mehr Geld zu verdienten, wie mit der Strategie vertraute Personen sagten. Dennoch seien die Wetten schief gegangen und führten in diesem Jahr zu einem Verlust von 60 Millionen Dollar, sagten die Personen, die darum baten, namentlich nicht genannt zu werden, weil die Details vertraulich seien.

Als Konsequenz war die Deutsche Bank gezwungen, das Buch-Volumen zu senken. Ausserdem sei einer der verantwortlichen Händler auf eine andere Position gewechselt, sagten die Personen.

Trend zu zentralen Risikobüchern

Bei einigen der weltweit grössten Investmentbanken sind zentrale Risikobücher zu einem Trend geworden. Statt dass Dutzende von Mitarbeitern über zahlreiche Schreibtische hinweg an der Begrenzung potenzieller Verluste arbeiten, werden Handelstransaktionen an ein zentrales Risikobuch übertragen, wo sie von einem kleinen Team verwaltet werden, häufig mithilfe von komplizierten Algorithmen. Aber bei der Deutschen Bank habe ein Teil dieser Strategie nicht so gut funktioniert wie gewünscht, sagten die Personen.

Die Verluste sind für Europas grösste Investmentbank zwar zu verkraften, zeigen aber die Probleme des Geldhauses auf, sowohl im Aktiengeschäft - das seit 2015 Quartalsrückgänge aufweist - als auch in den USA, wo die Aufsichtsbehörden ihre Kontrollmechanismen unter die Lupe nehmen. Vorstandschef Christian Sewing hat den Aktienbereich zum Ziel von Kürzungen gemacht, seit er im April das Ruder bei der Bank übernommen hat.

"Isoliert auf die Verluste in zentralen Risikobüchern zu schauen, ist irreführend, da es andere in Verbindung stehende Handelsbücher oder ausgleichende Faktoren wie verdiente Provisionen nicht berücksichtigt, schrieb Kerrie McHugh, eine Sprecherin der Deutschen Bank in New York, in einer E-Mail.

(Bloomberg)