Die Vontobel Holding präsentierte am Freitag durchzogene Jahreszahlen 2013. Während im Bereich Asset Management und Private Banking die Markterwartungen übertroffen wurden, setzte es im Investmentbanking eine Enttäuschung ab. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus 122,3 Millionen Franken. Das ist 1 Prozent weniger als im Vorjahr 2012. Das Resultat ist durch bedeutende einmalige Kosten in Höhe von 20,7 Millionen Franken nach unten gezogen worden.

CEO Zeno Staub begründet den leichten Gewinnrückgang im cash-Video-Interview mit einem Bewertungseffekt im zweiten Halbjahr, der für die Analysten schwer einzuschätzen war. "Wir sind aber gut und gesund aufgestellt und verfügen über ein starkes organisches Wachstum", sagt Staub.

Trotz dieser Beteuerungen fällt die Vontobel-Aktie am Freitag gegen den Markttrend deutlich zurück und verliert bis zu 4 Prozent. Dies ist ein erneuter Dämpfer für den Kurs, der ohnehin schon 10 Prozent seit Anfang Jahr verloren hatte. In derselben Zeitperiode hat der SPI-Bankenindex rund 4 Prozent gut gemacht.

Wegen Schwellenlandkrise unter Druck

Zeno Staub schliesst aber aus, dass die Anleger dem Businessmodell von Vontobel misstrauen könnten. Der Druck auf die Aktie habe andere Ursachen: "Die Märkte sind sehr beunruhigt wegen der Krise in den Schwellenländern", so der Vontobel-Frontmann. Die Krise trifft die Bank verhältnismässig stark, weil Vontobel ein führender und Manager von aktiven Emerging-Markets-Produkten ist. "Dieser Zusammenhang scheint die Investoren zu beunruhigen", so Staub.

Vontobel ist laut Staub gut ins 2014 gestartet und setzte sich ambitiöse Ziele für das Gesamtjahr. So will die Bank einen operativen Ertrag um 150 Millionen auf 1 Milliarde Franken steigern. Weiter sollen die verwalteten Vermögen auf 175 Milliarden klettern (2013: 163 Milliarden Franken). Die Entwicklung der Aktienmärkte spielt bei der Zielerreichung eine wesentliche Rolle.

"Wir sind konstruktiv, was die Entwicklung der Aktienmärkte angeht", sagt Staub. Dies gilt laut dem CEO insbesondere für die entwickelten Volkswirtschaften. Bei den Schwellenländern müsse man aber sehr selektiv vorgehen und auf jene Märkte setzen, die wegen ihrer Demographie und der wirtschaftlichen Dynamik weiter positiv voranschreiten werden, so Staub.


Im cash-Video-Interview äussert sich Staub über die weitere Entwicklung der Vontobel-Plattform für strukturierte Produkte.