Die Werbevermarkterin hat ihren profitablen Wachstumskurs fortgesetzt und verabschiedet sich mit einem Rekordergebnis als eigenständige Gesellschaft. Als Folge der geplanten Übernahme durch Tamedia schlägt der Verwaltungsrat den Verzicht auf eine Dividende vor. Goldbach steigerte den Umsatz im abgelaufenen Jahr um 3,2 Prozent auf 511,5 Mio CHF. Das Wachstum hat sich in der zweiten Jahreshälfte beschleunigt, stand doch nach sechs Monaten erst ein Plus von 0,8 Prozent zu Buche. Der EBIT nahm um 25,2 Prozent auf 37,0 Mio zu, die entsprechende Marge betrug damit 7,2 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorjahr.

Unter dem Strich verblieb für die Goldbach-Aktionäre ein Gewinn von 11,8 Mio (+34,1 Prozent), wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Im Reingewinn enthalten sind ausserordentliche Kosten in Höhe von 1,5 Mio - insbesondere für Dienstleistungen im Bereich der Transaktions- und Rechtsberatung - im Zusammenhang mit dem laufenden Übernahmeprojekt.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Gruppe im letzten Jahr ihrer Eigenständigkeit die eigene Guidance erfüllt und die Prognosen der ZKB leicht übertroffen. Das Management hatte sich ein Umsatzwachstum im tiefen einstelligen Prozentbereich und einen Gewinn in der Bandbreite von 10 bis 12 Mio CHF zum Ziel gesetzt, die ZKB einen Umsatz von 510,4 Mio, einen EBIT von 35,3 Mio und einen Reingewinn von 11,6 Mio prognostiziert.

Da die geplante Transaktion mit Tamedia vorsieht, dass eine allfällige Dividende vom Übernahmepreis abgezogen wird, beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividendenverzicht. Im Vorjahr waren 1,20 CHF ausgeschüttet worden.

TV-Geschäft wächst weiter

Im Geschäftsfeld Ad Sales Schweiz erhöhte sich der Umsatz geringfügig um 2,3 Prozent auf 457,6 Mio. Trotz einem anhaltend schwierigen Marktumfeld konnten die Erlöse in dem für Goldbach zentralen TV-Geschäft um 3 Prozent gesteigert werden. Als Treiber ortet das Unternehmen den Ausbau des vermarkteten Werbeinventars sowie die eigene Verkaufsleistung. Positiv entwickelte sich getrieben von der Videovermarktung auch das Online-Geschäft. Weniger erfreulich lief dagegen die Radiovermarktung (-3 Prozent). Zumindest konnte in der zweiten Jahreshälfte ein Teil der Umsatzverluste der ersten sechs Monate wieder wett gemacht werden.

Sowohl im strategischen Wachstumsmarkt Deutschland wie auch im Sorgenbereich Marketing Services schrieb Goldbach 2017 auf Stufe EBITDA schwarze Zahlen. Beide Bereiche schlossen das Vorjahr noch mit deutlichen Verlusten.

In Deutschland steigerte Goldbach den Umsatz um 66,7 Prozent auf 13,6 Mio und erreichte einen EBITDA von 0,3 Mio. Die positive Entwicklung sei getrieben durch Wachstum in allen vier Geschäftsfeldern TV, Online-Video, DOOH und Smart-TV.

Marketing Services setzte 31,3 Mio um (+5,2 Prozent) und erreichte auf Stufe EBITDA den Break-Even. Die länderübergreifende Führung habe die Agentur erfolgreich stabilisiert und dadurch die Dienstleistungsqualität weiter gesteigert, so die Mitteilung.

Übernahmeangebot bis 20. März

Der aktuelle Jahresabschluss dürfte für die Goldbach Group als eigenständiges Unternehmen der letzte sein. Tamedia will die Werbevermarkterin bekanntlich für einen Kaufpreis von insgesamt 216 Mio CHF übernehmen. Das entsprechende Übernahmeangebot an die Goldbach-Aktionäre startete am 19. Februar und läuft bis am 20. März.

Goldbach wird nach erfolgreicher Übernahme innerhalb der Tamedia-Gruppe als eigenständiges Unternehmen mit dem bisherigen Management weitergeführt.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Übernahme verzichtet das Goldbach-Management auf einen konkreten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr.

(AWP)