Nein, im April hat der Dollar zum Schweizer Franken keine Outperformance hingelegt. Er fiel von rund 94 Rappen auf 91,40 Rappen. Aber zuvor war die US-Währung von einem Jahrestief von 87,57 Rappen Anfang Januar auf bis 94,73 Rappen Ende März geklettert. Seit Anfang Jahr hat der "Greenback" gegen den Franken 3,5 Prozent gewonnen.

Parallel zur Aufwertung des Dollars stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe von 0,9 Prozent auf 1,7 Prozent. "Der Anstieg der US-Zinsen und die Hausse des Greenbacks hatten den gleichen Hintergrund. Die vom neuen Präsidenten Biden lancierten Ausgabenprogramme lösten eine Diskussion über ein Überhitzen der US-Konjunktur aus", schreibt Thomas Stucki, Anlagechef der St. Galler Kantonalbank, in einem Anlagekommentar. In der Folge würde die Inflation ansteigen und die Fed ist gezwungen, ihre Zinsen rascher zu erhöhen als dies zuvor erwartet wurde.

Um die Inflationsbefürchtungen ist es zwar ruhig geworden, obschon die Inflationsrate im März von 1,7 Prozent auf 2,6 Prozent angestiegen ist. Daher der Rückfall des Dollar im April.

Das wird laut Stucki wohl nur vorübergehender Natur sein. Die Gelder der Fed und des Treasury würden ihre Wirkung auf die US-Wirtschaft entfalten. Die Fed werde bei ihrer Geldpolitik der starken Erholung der Wirtschaft Rechnung tragen. Bevor eine Anhebung der Zinsen aufs Tablett kommt, wird die Fed laut Stucki zuerst ihre monatlichen Käufe von Anleihen von aktuell 120 Milliarden Dollar zurückfahren und später ganz stoppen.

"Ich gehe davon aus, dass dies im nächsten Jahr geschehen wird. Entsprechende Andeutungen hat Fed-Präsident Powell bereits gemacht", so Stucki. An den Finanzmärkten werde das sogenannte "Tapering" aber bereits früher ein Thema. Nach den Sommerferien werde die Diskussion über den Zeitpunkt der ersten Kürzung des Kaufprogramms an Stärke zunehmen. Dadurch werde Druck nach oben auf die längeren Kapitalmarktzinsen wieder stärker, was letztendlich auch dem Dollar wieder mehr Fantasie verleihen werde

"Wir erwarten, dass der Dollar gegenüber dem Franken im Jahresverlauf deshalb noch etwas stärker werden kann, auch über das Niveau von Ende März hinaus. Die Parität wird er aber nicht erreichen", glaubt Stucki.

(cash)