Die USA haben die Schweiz wieder auf ihre Liste von Staaten gesetzt, die sie in Hinblick auf potenzielle Währungsmanipulationen beobachten. Das Finanzministerium in Washington drängte die Eidgenossenschaft in einem am Montagabend herausgegebenen Bericht an den Kongress, ihre "gesamtwirtschaftliche Politik anzupassen, um die Binnenkonjunktur stärker zu fördern."

Washington verweist darauf, dass die Schweiz über einen erheblichen Leistungsbilanz-Überschuss sowie einen beträchtlichen Überschuss in der Handelsbilanz mit den USA verfügt.

Die Kreditkosten seien für die Schweiz im internationalen Vergleich indessen zwar mit am niedrigsten. Von der Fiskalpolitik werde dennoch nicht genug Gebrauch gemacht, sogar innerhalb der bestehenden Beschränkungen durch die bestehenden fiskalischen Regeln in der Schweiz.

Währungs-Beobachtungsliste

Der Franken ging im frühen asiatischen Handel bei 97,06 Rappen je Dollar seitwärts, nachdem er am Montag 0,2 Prozent zugelegt hatte; der gegenwärtige Kurs ist weniger als 1 Prozent vom jüngsten 15-Monats- Hoch entfernt. Mit der Unsicherheit im Zuge des Iran-Konflikts hatten internationale Anleger den Franken Ende Dezember als sicheren Hafen genutzt.

Auf der Währungs-Beobachtungsliste der USA stehen neben der Schweiz auch Deutschland, Japan, Südkorea, Italien, Irland, Singapur, Malaysia und Vietnam. China steht ebenfalls auf der Liste, wird im Zuge der derzeitigen Handelsgespräche nun aber nicht mehr der tatsächlichen Währungsmanipulation bezichtigt. Peking habe sich verbindlich verpflichtet, den Yuan nicht mehr abzuwerten, so das US-Finanzministerium. Die Schweiz stand bereits zwischen Oktober 2016 und Oktober 2018 auf der Beobachtungsliste Washingtons.

(Bloomberg)