Mit dem Geld soll der Kauf der eigenen Aktien von Saint-Gobain finanziert werden. Dieser Kauf war im Rahmen einer Einigung im Übernahmestreit vereinbart worden. Die UBS hatte den Deal mittels einer Brückenfinanzierung vorfinanziert.

Die Wandelanleihe erhält einen Coupon von 0,15 Prozent, wie der Zuger Bauchemiehersteller am Dienstagnachmittag mitteilte. Die Anleihen, die bis 2025 laufen, werden zu 100 Prozent ihres Nennwertes ausgegeben. Der Preis für die Umwandlung in eine Aktie enthält eine Prämie von 40 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Sika-Aktien.

Die Umwandlung der Anleihe in Sika-Anteile hängt an der Einheitsaktie. Sika plant, diese an einer ausserordentlichen Generalversammlung im Juni einzuführen. Wenn die Aktionäre den entsprechenden Anträgen zustimmen, können die Anleihen ab dem 10. Handelstag nach der Registrierung der angenommenen Anträge der GV im Handelsregister in Aktien umgetauscht werden.

Scheitert die Einführung der Einheitsaktie, wird Sika die Wandler für 102 Prozent des Ausgabepreises oder 102 Prozent des Marktpreises zurückkaufen - je nachdem, welches der höhere Preis ist.

S&P-Bonitätsrating: A-

Sika wird die Anleihen in der Schweiz anbieten sowie privat bei Profianlegern in anderen Ländern platzieren. Aktionäre bekommen ein Vorverkaufsrecht, das sie bis kommenden Freitag ausüben können. Pro Aktie mit Nennwert 0,60 Franken erhält der Besitzer 6 Rechte, pro Aktie mit Nennwert 0,10 Franken 1 Vorkaufsrecht.

Sikas Kreditwürdigkeit wird laut der Mitteilung von Standard & Poors mit A- mit stabilem Ausblick bewertet. Damit gilt das Unternehmen als sichere Anlage, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder Branche beeinträchtigen. Sika erwartet, dass die Anleihen im Rahmen des Unternehmens-Ratings bewertet werden.

Sika hatte im Rahmen der Einigung mit Saint-Gobain und der Erbenfamilie im Übernahmestreit zugesagt, Saint-Gobain 6,79 Prozent der Sika-Aktien für 2,08 Milliarden Franken abzukaufen. Der am letzten Freitag bekannt gegebenen Einigung ging ein dreieinhalbjähriger Streit voraus.

Saint-Gobain wollte die Kontrolle über Sika übernehmen, indem der französische Konzern der Erbenfamilie Anteile von rund 16 Prozent mit rund 53 Prozent der Stimmrechte abkauft. Dagegen wehrten sich die Firmenspitze sowie Minderheitsaktionäre. Saint-Gobain verkauft nun einen Teil der Familienaktien an Sika weiter und bleibt danach der grösste Aktionäre von Sika mit rund 11 Prozent Anteilen, aber ohne Kontrolle über das Unternehmen.

(AWP)