Seit dem abrupten Abgang von Michael Buscher vor sieben Wochen ist Finanzchef Jürg Fedier Aushilfs-CEO beim Technologiekonzern OC Oerlikon. Eine Aufgabe, die ihm scheinbar nicht dermassen Spass macht. "Ich nehme meine Aufgabe wahr, wie sie mir der Verwaltungrat auferlegt hat", sagt Fedier im Video-Interview.

Derweil ist die Suche nach einem neuen Chef in vollem Gang. Zu Frage, bis wann der CEO-Posten wieder besetzt ist, gibt sich Fedier lakonisch. "Ich möchte dem Entscheid, der vom Verwaltungsrat gefällt wird, nicht vorgreifen. Der VR wird zu gegebener Zeit kommunizieren."

Bis heute ist unklar, aus welchen Gründen Buscher das Unternehmen Hals über Kopf verlassen hatte. Spekuliert wird, dass Unstimmigkeiten zwischen dem russischen Hauptaktionär Viktor Vekselberg und dem Deutschen zum Abgang geführt hätten. Fedier hingegen betonte bereits damals, dass persönliche Gründe den Ausschlag gaben, und nicht etwa strategische Differenzen.

Rolle von Vekselberg wird überinterpretiert

Keinen Anpassungsbedarf bezüglich der strategischen Ausrichtung des Konzerns erwartet Fedier auch nicht von der Neubesetzung im Verwaltungsrat – obwohl Grossaktionär Vekselberg mit  der Zuwahl des Russen Mikhail Lifshitz seine Stellung bei OC Oerlikon weiter ausbaut. "Das hat keinen Einfluss auf die Ausrichtung. Das wird überinterpretiert", sagt Fedier.

Zufrieden zeigt sich der Interims-Chef mit den am Dienstag publizierten Quartalszahlen. Sowohl beim Umsatz als auch Bestellungseingang lagen die Werte über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz fiel um 2 Prozent auf 723 Millionen Franken. Der Bestellungseingang verbesserte sich hingegen um einen Prozentpunkt auf 894 Millionen Franken.

Die Aktie reagierte positiv auf die Zahlen. Der Valor legt am Dienstag fast vier Prozent zu.


Im Video-Interview äussert sich Fedier zudem zum markanten Umsatzrückgang in den USA und zum Geschäftsgang in Europa und in China.