Gut alle sechs Wochen treffen sich die Vertreter der US-Notenbank zu einer zweitägigen Sitzung. So auch kommende Woche. Diesmal stehen die Teilnehmer allerdings vor einer schwierigen Aufgabe: Wird das Rückkaufprogramm für amerikanische Staatsanleihen und verbriefte Hypotheken wie bisher weitergeführt, oder soll es zurückgefahren werden?

Geht es nach Wirtschaftsexperten, dann wird die US-Notenbank am nächsten Mittwoch eine Drosselung des Anleihenrückkaufprogramms um 10 bis 15 Milliarden Dollar ankündigen. Unter dem derzeitigen Programm werden monatlich Anleihen und verbriefte Hypotheken im Umfang von 85 Milliarden Dollar erworben.

Allerdings sagt die jüngste Entwicklung des Dollar etwas ganz anderes. Denn schon seit Tagen steht der Greenback gegenüber den gängigsten Währungen wieder unter Druck.

US-Notenbank könnte auf Zeit spielen

Eigentlich müsste der Dollar fester werden, sollte die US-Notenbank kommende Woche auf einen restriktiveren geldpolitischen Kurs umschwenken. Dass der Greenback im Vorfeld des Entscheids zur Schwäche neigt, lässt vermuten, dass die Verantwortlichen vorerst noch zögern.

Auch der am vergangenen Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht spricht dafür, dass die US-Notenbank auf Zeit spielen könnte. Dem Bericht zufolge wurden im August ausserhalb der Landwirtschaft weniger neue Stellen als erwartet geschaffen. Gleichzeitig wurden die Statistiken für die beiden Vormonate deutlich nach unten revidiert.

Marktbeobachter erwarten sowohl an den Aktienmärkten als auch an den Rohstoffmärkten eine kurzfristige Entspannungs-Rallye, sollte die US-Notenbank kommenden Mittwoch wider anders lautenden Erwartungen alles beim Alten belassen.