Der weltgrösste Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev hat beim geplanten Börsengang seines Asien-Geschäfts die Notbremse gezogen. Rund eine Woche vor dem vorgesehenen Handelsstart in Hongkong sagte der Hersteller von Biermarken wie Beck's, Budweiser und Corona den Börsengang der Sparte Budweiser Apac ab.

Anheuser-Busch hatte Einnahmen von bis zu 9,8 Milliarden Dollar angepeilt, womit der Sprung aufs Parkett der bislang ertragreichste des Jahres weltweit geworden wäre. Doch Insider berichteten, dass viele Gebote unter der Angebotsspanne von 40 bis 47 Hongkong-Dollar gelegen hätten. Anheuser-Busch führte die Entscheidung unter anderem auf "allgemeine Marktbedingungen" zurück. Diese würden nun beobachtet, womit sich der Konzern eine Wiederaufnahme der Börsenpläne offenhält.

Drittgrösster je abgesagter Börsengang 

Die Einnahmen hätten der Muttergesellschaft beim Abbau eines Schuldenbergs helfen sollen, den Anheuser-Busch InBev mit der Übernahme des Rivalen SABMiller Ende 2016 angehäuft hatte. Die Erwartungen an den eigentlich für den 19. Juli geplanten Börsengang waren nicht nur im Konzern selbst gross.

Die Absage bedeutet auch einen Rückschlag für den Handelsplatz Hongkong sowie für die Konsortialbanken JPMorgan und Morgan Stanley. Statt des bislang grössten Börsengangs des Jahres 2019 nimmt das Vorhaben laut der Analysefirma Dealogic nun in der Reihe der grössten je abgesagten IPOs den dritten Platz ein - nach einem spanischen Lotteriekonzern im Jahr 2011 und einem asiatischen Versicherer 2010. 

(Reuters)