Der Ölbohrkonzern Transocean will sich im Laufe des ersten Quartals 2016 von der Schweizer Börse SIX zurückziehen. Ab dann soll die Aktie nur noch in New York gehandelt werden. Der Sitz des Unternehmens bleibt jedoch weiterhin in der Schweiz.

Obschon Transocean keine Gründe liefert, liegen diese auf der Hand: Es winken Kosteneinsparungen sowie ein geringerer administrativer Aufwand. Eigentlich wäre das aus Aktionärssicht zu begrüssen, würde die Aktie mit dem Rückzug von der SIX nicht ausserplanmässig aus dem Swiss Market Index (SMI) und dem Swiss Leaders Index (SLI) fallen.

Suche nach möglichen Nachfolgern hat begonnen

Transocean ist beim SMI für gerademal 0,46 Prozent der Gesamtkapitalisierung verantwortlich. Schon seit Monaten bildet der Ölbohrkonzern das Schlusslicht unter den zwanzig im prestigeträchtigen Börsenbarometer berücksichtigten Grossunternehmen.

Sollte die Aktie im kommenden Frühjahr aus dem SMI und dem SLI ausscheiden, müssten sich Investoren, welche sich an den beiden Indizes orientieren, von ihren Titelbeständen trennen. Für gewöhnlich drückt das auf die Kurse.

Im Gegenzug bietet der Rückzug von Transocean einem anderen in der Schweiz kotierten Unternehmen die Chance, in diese Indizes aufzusteigen. Im Berufshandel ist in den letzten Stunden eine Suche nach möglichen Nachfolgern für die Transocean-Aktie entbrannt. Als wahrscheinlichster Kandidat für eine Aufnahme in den SMI wird Galenica gehandelt. Das dürfte vor allem den Financier Martin Ebner freuen. Er hält über seine Beteiligungsgesellschaft Patinex und die BZ Bank 18,4 Prozent der Stimmen. Doch auch Swiss Life und Sonova werden Chancen eingeräumt.

Beim SLI werden hingegen Dufry und Partners Group als heisse Kandidaten für eine Aufnahme gehandelt. Den Aktien derjenigen Unternehmen, welche zum Handkuss kommen, winken höhere Kurse. Denn genauso wie indexorientierte Grossinvestoren und die Emittenten von strukturierten Indexprodukten und Indexfonds sich bei Transocean von den Titelbeständen trennen müssen, werden sie im Rahmen eines Neuzugangs zu Käufen gezwungen.