So kletterte der Umsatz um 37 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro, wie Swiss Steel am Dienstag in einem Communiqué bekanntgab. Zwar konnte der Konzern nicht mehr so viel verkaufen wie vor einem Jahr: Der Absatz von Stahl sank um 5,9 Prozent auf 480 Kilotonnen. Besonders beim rost-, säure- und hitzebeständigen Stahl gab es einen deutlichen Knick.

Allerdings konnte Swiss Steel wegen der höheren Rohstoffkosten die Preise deutlich erhöhen. So schoss der Durchschnittserlös pro Tonne auf 2145 Euro nach oben. Ein Jahr zuvor hatte eine Tonne im Schnitt lediglich 1476 Euro eingebracht.

Man habe nicht nur die Verkaufspreise, sondern auch die Basispreise erhöht, schrieb das Unternehmen. "Die Gruppe begann gegen Ende 2021, die bereits zuvor angekündigten Energiezuschläge zu erheben, um die Volatilität der Energiepreise und die allgemeine Inflation zu überwälzen."

Der Umsatzanstieg erstreckte sich über alle Produktgruppen und Regionen. Den stärksten Anstieg gab es auf dem amerikanischen Markt (+43%), der durch die grössere Aktivität der Öl- und Gasbranche beflügelt wurde, wie Swiss Steel schrieb.

Gewinnsprung gemacht

Dies trieb auch den Gewinn nach oben. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) legte auf 75,0 Millionen Euro zu, nachdem Swiss Steel vor einem Jahr 44,5 Millionen eingefahren hatte. Unter dem Strich stieg der Reingewinn um mehr als das Fünffache auf 27,1 Millionen Euro nach einem kleinen Plus von 4,8 Millionen Euro vor zwölf Monaten.

"Wir beobachten nach wie vor eine robuste Nachfrage in den Endmärkten und eine solide Rentabilität", lies sich Konzernchef Frank Koch zitieren. Der Gewinnanstieg beweise, "dass wir mit unserer Transformation gute Fortschritte erzielen".

"Leider werden unsere Ergebnisse derzeit durch das Defizit in unserem Betrieb in Ugine beeinträchtigt, wo es im Januar zu einem schweren Unfall kam", sagte Koch. Im Januar war ein Kran bei der Stahlschmelze kollabiert, wobei ein Mitarbeiter starb. Seither ist die Produktion zwischen Schmelz- und Giessanlagen blockiert, wie Koch im März erläutert hatte.

Man plane, das Stahlwerk in diesem Sommer wieder in Betrieb zu nehmen, sagte der Konzernchef nun. Durch die enge Zusammenarbeit im Konzern habe man den laufenden Downstream-Betrieb in dem Werk auch teilweise aus internen Quellen bedienen können.

Jahresziele bestätigt

Für das laufende Jahr erwartet Swiss Steel auf der Basis der Zahlen für das Startquartal und des Auftragsbestands eine weiterhin stabile Performance. "Bislang lassen sich die möglichen Auswirkungen des Konflikts in der Ukraine auf unser Geschäft noch nicht abschätzen. Vorübergehende Lieferkettenstörungen werden wahrscheinlich zumindest bis zur zweiten Jahreshälfte 2022 in gewissem Umfang anhalten", schrieb der Konzern.

Ferner hätten die extremen Preisturbulenzen für die Ausgangsmaterialien, Energiepreiserhöhungen und das Risiko von Gasengpässen zuletzt wieder zugenommen. "Unter der Annahme von geringen negativen Effekten erwarten wir weiterhin ein bereinigtes EBITDA im Bereich von 160 Millionen bis 200 Millionen Euro", schrieb Swiss Steel.

(AWP)